08. März 2011 - Ev. Kirchengemeinde / Gruppenpfarramt Vogelsberg
Quelle: Vorbereitungsgruppe OB
Weltgebetstag des Gruppenpfarramtes in Ober-Breidenbach
Informationen über Schwerpunktland Chile - Symbolisches (Brot) -Teilen
„Wie viele Brote habt ihr?“ – Unter diesem Motto feierten Menschen in über 170 Ländern am letzten Freitag den Weltgebetstag. Auch zahlreiche Frauen und Männer des Gruppenpfarramtes Vogelsberg trafen sich in der mit vielen Windlichtern erhellten evangelischen Kirche in Ober-Breidenbach.
In einigen Vorbereitungstreffen hatten Anna und Christiane Rausch, Romina Rehnelt, Claudia Schmehl, Wilma Well, Bianka Zulauf und Beatrix Dymianiw den Gottesdienst vorbereitet. Sie informierten über ein Land der extremen Gegensätze sowohl geographisch wie auch politisch, ökonomisch und gesellschaftlich. Dies wurde schon zu Beginn des Gottesdienstes deutlich, als sich alle in mehreren, in Chile gesprochenen Sprachen begrüßten. Eine Beschreibung des Landes Chile erhielten die Gottesdienstbesucher durch Worte aus dem 5.Buch Mose.
Danach folgten Erfahrungen aus der Geschichte. Nach Jahrzehnte langer Herrschaft der Spanier, den Unabhängigkeitskriegen, wurde im Jahr 1810 die Unabhängigkeit erklärt. Das Jahr 1907 ist durch die Niederschlagung eines Streikes chilenischer Arbeiter in der Atacama-Wüste mit etwa 2000 Toten in die Geschichte des Landes eingegangen. Ein weiteres düsteres Kapitel ist die Herrschaft von Diktator Augusto Pinochet zwischen 1973 und 1989. Die Erdbebenkatastrophe am 27. Februar mit über 500 Toten und die spektakuläre Rettung der 33 verschütteten Bergleute im Oktober waren weltweit Schlagzeilen aus dem Jahr 2010. Auch der Gottesdienst nahm diese Ereignisse auf. Das Bekenntnis der Schuld und die Bitte um Vergebung wurden durch den Duft von Weihrauch verstärkt.
Durch das schwere Erdbeben Anfang 2010 haben die Menschen deutlich gespürt, dass sie das, was sie haben, teilen müssen. Dieses solidarische Teilen beinhaltet auch die Lesung aus dem 1.Buch der Könige zur Witwe von Sarepta (1 Könige 17). Der Prophet Elija geht nach Sarepta und trifft dort eine Witwe, die ihn trotz großer, eigener Armut mit Brot versorgt. Durch Gottes Zusage versiegten ihre Vorräte nie mehr. Im Brotwunder des Markus-Evangeliums fragt Jesus sein Jünger, wie viele Brote sie haben. Auch den Gottesdienstbesuchern wurde diese Frage gestellt. Jede und jeder sollte für sich und im Gespräch darüber nachdenken und aufschreiben, welche Brote - welche Gaben und Fähigkeiten er selbst hat und wie er sie mit anderen teilen kann.Abschließend wurde im Gottesdienst symbolisch Brot geteilt, während die eingesammelten Zettel mit den persönlichen Gaben vorgelesen wurden.
Die Kollekte dieses Gottesdienstes als Zeichen geschwisterlichen Teilens ist für das Deutsche Weltgebetstagskomitee bestimmt, das damit Frauenprojekte in aller Welt fördert, so auch seit 1975 in Chile.
Im Anschluss waren alle zum gemütlichen Austausch ins DGH eingeladen. Hier hatte die zweite Gruppe, bestehend aus Elke Diehl, Doris Leyer, Karin Rühl, Angela Ruppel und Ilona Weiß chilenische Speisen vorbereitet. Die Tischgruppen waren, entsprechend den unterschiedlichen Landesteilen, mit vielen Informationen hergerichtet worden. So konnten Früchte, ein Vulkan, gebastelte Pinguine und sogar Figuren der Osterinsel bestaunt werden.Doris Leyer erklärte die dargestellten Regionen und den Schöpfungsmythos des Landes Chile. Nachdem verschiedene Brotsorten, zwei Kräuterdips und der chilenische Wein probiert waren, kehrten die Gottesdienstbesucher mit vielen neuen Eindrücken in ihre Dörfer zurück.
Die Vorbereitungsgruppe Gottesdienst