16. Dezember 2010 - Ortsgeschehen

Quelle: OZ, Alsfeld

„Kleiner Abwasser-Oscar" als Lohn der Zusammenarbeit

Gemeinden Feldatal und Schwalmtal bilanzieren Kooperation mit der MHWA

RENZENDORF (hek). Einen Blick auf „die Schlaglichter des zurückliegenden Jahres" und einen Ausblick auf die anstehenden Maßnahmen warfen Vertreter der Mittelhessischen Wasser und Abwasser GmbH (MHWA) mit den Bürgermeistern von Schwalmtal, Jürgen Adam, und Feldatal, Dietmar Schlosser.

Seit rund zweieinhalb Jahren existiert nun die interkommunale Zusammenarbeit mit der MHWA, die den technischen Betrieb der Abwassereinrichtungen in beiden Gemeinden übernimmt. Besonders erfreut zeigten sich alle Vertreter über den „kleinen Abwasser-Oscar, den wir in Hessen für uns erringen konnten", wie Dr. Michael Strube, Projektleiter bei der MHWA für die kommunale Entwicklung, den Preis umschrieb, den die Gemeinden für ihre Zusammenarbeit für eine zukunftsfähige Abwasserentsorgung kürzlich erhielten (siehe auch GenoPortal-Preis und hier).

Strube stellte zusammen mit Frederik Maurer die größten Maßnahmen im abgelaufenen Jahr vor. So investierte die Gemeinde Feldatal im Jahr 2010 rund 350 000 Euro im Abwasserbereich, die Gemeinde Schwalmtal kam auf rund 800 000 Euro, nach Angaben der Bürgermeister. „Die Investitionen kosten nicht nur Geld, sie machen auch Sinn und bringen Einsparungen", betonte Professor Ulf Theilen, der als Berater der Gemeinde Schwalmtal im Abwasserbereich tätig ist.

In Feldatal wiesen Strube und Maurer dabei vor allem auf die Kleinkläranlagen in Schellnhausen hin sowie auf die Sanierungen an der Schellnhäuser Kläranlage. Dort wurde der Geröllfang modifiziert und der Rechen ausgetauscht. „Da müssen wir noch weiter probieren, da hat man nicht immer gleich die richtige Lösung", erläuterte Maurer auch mit Blick auf die hier noch anstehenden Maßnahmen im Bereich der Belüftung.

Der Schwerpunkt der Investitionen in Schwalmtal lag im Vakuumsystem in Rainrod. Hier wurde mit der Verlegung von „Rohren mit kleinerem Durchmesser" begonnen, schilderte Strube. Hinzu kamen Sanierungen an den Kläranlagen in Hopfgarten, hier wurde ein neuer Rechen eingebaut, und in Vadenrod. Dort wurde mittels eines erhöhten Drosselabflusses eine Verlängerung des Erlaubnisbescheides erreicht. Außerdem wurden in Schwalmtal im Rahmen der Eigenkontrollverordnung (EKVO) insgesamt 14 831 Meter Kanal und 630 Schächte befahren.

Aus der Befahrung im Ortsteil Brauerschwend ergibt sich auch eine der großen Investitionen für das kommende Jahr. „Die Sanierung wurde ausgeschrieben und wir rechnen mit Kosten in Höhe von 800 000 Euro", meinte Adam. Dazu werden im Jahr 2011 die Vakuumanlage in Rainrod, die gesplittete Abwassergebühr, die strengeren Auflagen für Kleinkläranlagen und die EKVO für Hausanschlüsse die dominierenden Themen werden. Martin Eberhard, Geschäftsführer der MHWA, hob gerade beim letzten Aspekt auf den Nutzen der Zusammenarbeit mit seinem Betrieb ab. „Wir entlasten die Gemeinden, denn sie könnten alleine das dafür nötige Kataster nicht aufstellen und pflegen." Die Frage hierbei sei nur, wann sie komme und wie die Politik damit verfahre.

Bild: Vertreter der MHWA mit den Bürgermeistern Jürgen Adam (Schwalmtal, Vierter von rechts) und Dietmar Schlosser (Feldatal, dritter von rechts) sowie Feldatals Ehrenbürgmeister Ernst-Uwe Offhaus (Zweiter von rechts). Foto: hek

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