22. Januar 2017 - Dorfgeschehen
Fast verschwunden...
Es gibt Dinge, die vor Jahren noch ganz selbstverständlich zum Alltag dazu gehörten. Doch nach und nach verschwinden sie und manch einer kennt sie schon gar nicht mehr. Beim Stöbern auf dem Dachboden tauchen Gegenstände auf, von denen wir gar nicht genau wissen wie und für was sie benutzt wurden. In regelmäßigen Abständen werden wir solche Sachen oder Gewohnheiten aus vergangenen Zeiten aufspüren und aus ihren Verstecken holen...
Bähbrot
Mmmh lecker! Ein knusprig geröstetes Bähbrot direkt von der Herdplatte. Mit Griebenschmalz und etwas Salz schmeckt's am besten. Aber warum heißt das Bähbrot eigentlich Bähbrot?
Auch nachdem ich ein wenig herumgefragt hatte, konnte es mir niemand wirklich beantworten. Also habe ich mal gegoogelt. Wobei sich hierfür schon mal die Frage stellte: Wie schreibt man Bähbrot überhaupt? Doch ich hatte Glück. Nach nur wenigen Klicks wurde ich fündig. Im Duden ist zu lesen, dass das Verb "bähen" ursprünglich für "wärmen/rösten" genutzt wurde. Das Wort kommt eher aus dem Süddeutschen, der Schweiz und auch in Österreich wurde es verwand. Heutzutage wird das Verb "bähen" kaum noch genutzt, bzw. ist eher unbekannt.
Manche Rösten die Brotscheiben in der Pfanne, doch das "echte Bähbrot" wird direkt auf der heißen Ofenplatte gebacken. Der Geschmack ist so am besten. Meine Freundin Kerstin, ihr Bruder und ich haben es als Kinder mal geschafft einen ganzen Nachmittag lang Bähbrot zu backen und zu verputzen. Bauchweh hatte danach keiner, allerdings wurden wir auch nicht wirklich dafür gelobt, dass wir einen kompletten Laib Brot gefrühstückt hatten...
Eigentlich auch schon "Fast verschwunden"... der Holzherd in der Küche. Die Wenigsten können wahrscheinlich noch ein "echtes Bähbrot" machen.