19. Januar 2024 - Ev- Kichengemeinde

Was mein Leben reicher macht

Dorfcafé im Januar

Andrea Stehr begrüßte die Besucherinnen und Besucher. Foto: B. Georg

Zum ersten Dorfcafé im Jahr 2024 hatten die Mitarbeiter unter dem Motto "Das Jahr begrüßen, Zeit zum Reden, Nachdenken und Wünschen" eingeladen. Etwa 45 Gäste fanden den Weg ins Dorfgemeinschaftshaus Storndorf und genossen dort Salzkuchen und Brezeln. Diese herzhaften Begleiter zu Kaffee und Tee entsprachen dem Wunsch einiger Gäste, die sich nicht immer nur süßen Kuchen gewünscht hatten. Im Einklang mit dem Motto des Tages hatten die Cafébesucher auch die Möglichkeit, ihre Wünsche für das neue Jahr auf ein Plakat zu schreiben.

"Gesundheit, Frieden, Zuversicht und Gottes Segen" waren unter den Wünschen ebenso zu finden wie "keine Schwächung der Demokratie", Zufriedenheit und "miteinander reden, nicht übereinander". Diese Wünsche spiegeln wahrscheinlich die aktuelle Situation in unserer Gesellschaft wider, das Gefühl, dass etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Auch Andrea Stehr und Hiltrud Georg berichteten in einem kleinen Anspiel davon, wie angesichts der vielen schlechten Nachrichten im Jahr 2023 beim Betrachten der Silvesterraketen Sorgen aufkamen und man sich fragte, was das neue Jahr bringen würde. Um diesen Sorgen etwas entgegenzusetzen, stellte Stehr ihr Abendritual vor: Sie zählt an den Fingern auf, was sie am Tag Positives erlebt hat. "Wenn man sieht, wie viel Gutes man erlebt hat, macht das dankbar, und man lässt dem Negativen nicht so viel Raum", so die Storndorferin. Sie hatte auch ihren Schuhkarton mitgebracht, in dem sie Erinnerungen an schöne Momente sammelt: eine Eintrittskarte von einem tollen Konzertbesuch, ein Foto von einem Familientreffen oder die Schiene, die nach einem Schienbeinbruch wieder entfernt wurde. Sie beschrieb, dass am Ende des Jahres die Dinge aus der Kiste geholt und betrachtet werden. Dann können die Momente und tollen Erlebnisse Revue passieren. Das Schöne wird doppelt erlebt, und das Negative verschwindet nicht, aber ihm wird etwas Positives entgegengesetzt.

Andrea Stehr (links) und Hiltrud Georg bei ihrem Anspiel

"Was das Leben reicher macht" ist eine Rubrik der Zeitschrift "Die Zeit", aus der Georg vorlas. Dort werden kleine Geschichten von Lesern veröffentlicht, die sie beglückt haben. "Eine tolle Idee, nicht immer nur negative Nachrichten", so Georg, "das müsste es in jeder Zeitung geben!"

Mit dem Wunsch, dass auch die Begegnungen im Dorfcafé einen Platz im Schuhkarton finden, beendeten die beiden den Sketch in der Hoffnung, Anregungen für Gespräche an den Tischen geliefert zu haben.