3. März 2021 - Heimische Wirtschaft

Quelle: OZ Alsfeld 03.03.2021

Kormorane räubern Fischzucht

Besuch bei Forellenzucht

Jana Gräf bei Betriebsinhaber Kevin Pommerenke in Storndorf mit Gudrun Stumpf und Wiebke Knell zu Gast (von links). (Foto: Köpper)

STORNDORF - (red). Einen massiven Ertragsschaden haben Kormorane in den vergangenen Wochen und Monaten in den Becken der Fischzucht von Kevin Pommerenke in Storndorf angerichtet. Pommerenke berichtet, dass die Kormorane innerhalb eines Raubzuges in einem Rundbecken für umgerechnet 900 Euro Fisch vertilgt haben. Obwohl die Becken komplett mit Netzen gesichert waren, sind die Vögel durch die Netze durchgebrochen und haben entsprechenden Schaden angerichtet. „Wenn bis zu 15 Kormorane auf einmal meine Fischzucht heimsuchen, dann ist das durchaus existenzgefährdend“, erklärt Pommerenke.

Aus diesem Grund hatte die FDP-Landtagsabgeordnete und umweltpolitische Sprecherin Wiebke Knell (Schwalm-Eder-Kreis) gemeinsam mit der rheinland-pfälzischen Landtagskandidatin Jana Gräf und der stellvertretenden Vorsitzenden der FDP Vogelsberg Gudrun Stumpf die Vogelsberger Fischzucht besucht, berichten die Liberalen in einer Pressemeldung.

Der Kormoran stehe unter Naturschutz und dürfe nur durch einen genehmigten Einzelabschuss erlegt werden. Knell, selbst Jägerin, wünsche sich in solchen Fällen eine Doppelstrategie zum Schutz der heimischen Fischzuchten: „Einerseits muss die Genehmigungspraxis zur letalen Vergrämung schnell und unbürokratisch sein, andererseits braucht es eine Beihilfe für Schutzmaßnahmen und Kompensation der Schäden. Wer den Kormoran unter Schutz stellt und dadurch ermöglicht, dass die unregulierte Population solche Schäden anrichtet, der soll auch für die Schäden und Schutzmaßnahmen aufkommen, die die Tiere verursachen.“

Die FDP-Lokalpolitikerin und Landwirtin Gudrun Stumpf sieht hier dringenden Handlungsbedarf, denn es gelte die Nahrungsmittelerzeugung vor Ort zu unterstützen. „Es wäre kontraproduktiv, wenn Fisch aus anderen Ländern importiert werden muss, nur weil dort die Abwehr von Fischräubern weniger bürokratisch gehandhabt wird“, erklärt Stumpf. FDP-Landtagskandidatin Jana Gräf sieht hier wie in vielen Bereichen eine Ungleichbehandlung deutscher Erzeuger gegenüber Mitbewerbern innerhalb der EU. „Hier hat der Gesetzgeber den Auftrag für Chancengleichheit zu sorgen“, fordert Gräf. Knell habe Pommerenke zugesichert, sich im Hessischen Landtag für eine Beihilferegelung einzusetzen. Außerdem schlägt sie eine Beschleunigung im Genehmigungsverfahren zur dauerhaften Vergrämung vor. „Wir dürfen hier nicht untätig zusehen, wenn Naturschutzvorgaben existenzgefährdend sind“, so Knell.

„Die Innovationen dieses Fischzuchtbetriebes in den Bereichen Vermehrung geschützter Fischarten, regionale Erzeugung von Fisch als Lebensmittel, Aquaponik und die stetige Digitalisierung in Verbindung mit der ökologischen Fischzucht sowie die nachhaltige Deckung des Energiebedarfs durch Fotovoltaik haben einen absoluten Vorbildcharakter“, fügt Gräf hinzu.

 

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