11. August 2016 - Nachbarschaftshilfe Schwalmtal

Quelle: OZ Alsfeld 10.08.2016 - Sabine Galle-Schäfer

Im Notfall gibt´s jetzt Hilfe

VEREIN GEGRÜNDET Ehrenamtliche Helfer unterstützen in vielen Bereichen / Keine Konkurrenz zu Gewerbetreibenden

nachbarschaftshilfe

Freuen sich über die ersten „Aufträge": Bürgermeister Timo Georg als Vorsitzender des Vereins Nachbarschaftshilfe mit seinen Vorstandsmitgliedern Wolfgang Duda, Eva Vornberger und Ewald Hofmann. Foto: Galle-Schäfer

SCHWALMTAL - Gerade noch einmal gut gegangen: Auf dem grob geschotterten Weg ist Karl S* mit seinem Fahrrad ins Straucheln geraten, den bösen Sturz hat er gerade noch vermeiden können, nur sein Knöchel hat etwas abbekommen. Drei Wochen lang muss er einen stützenden Verband tragen, darf den Fuß nicht belasten.

Kein Beinbruch - im wahrsten Sinne - nur: In dieser Zeit kann der ältere Herr das Gras im großen Garten nicht mähen, er kann den Sperrmüll nicht herausstellen und Autofahren klappt im Moment auch nicht, er kann die Kupplung nicht treten. Wie in aller Welt soll er zur Krankengymnastik kommen? Wie soll er einkaufen? Wer kümmert sich ein wenig um ihn?
Dieser konstruierte Fall ist ein klarer Fall. Ein Fall für die Schwalmtaler Nachbarschaftshilfe. Die hat sich im September vergangenen Jahres gegründet, aktiv ist sie seit Anfang dieses Jahres und hat seitdem schon dem ein oder anderen Schwalmtaler in einer Notsituation - vergleichbar mit dem fiktiven Beinahe-Unfall unseres Karl S* - helfen können.


SO FUNKTIONIERT ES

Wer im Schwalmtal Hilfe braucht, kann sich direkt an das Büro der Nachbarschafthilfe wenden und sein Anliegen schildern. Dann wird ein aktives Mitglied des Vereins gesucht, das sich mit demjenigen, der Hilfe braucht, in Verbindung setzt. Die beiden sprechen sich ab und vereinbaren einen Termin.

.Die Nachbarschaftshilfe Schwalmtal ist zu den üblichen Bürozeiten der Gemeindeverwaltung unter 06638/9185-280 zu erreichen. Mails können an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. geschickt werden.


Im Moment koordiniert Eva Vornberger das Ganze von zu Hause aus, später soll die Nachbarschaftshilfe ein Büro im Rathaus bekommen. Doch bis das soweit war, musste erst einmal viel Arbeit geleistet werden - und zwar hinter den Kulissen. Formelle Dinge mussten geregelt werden, da ging es um die Anerkennung der Gemeinnützigkeit, um den Eintrag ins Vereinsregister und andere Dinge mehr, erzählen Eva Vornberger, Timo Georg, Wolfgang Duda und Ewald Hofmann vom geschäftsführenden Vorstand im Gespräch mit unserer Zeitung.

Als all das geregelt war, konnte es ab Januar an die praktische Arbeit gehen. "Die lief schleppend an. Wir hatten mehr Aktive als Nachfragen", fällt das erste Fazit ernüchternd aus. Doch der Vorstand und all die anderen Mitstreiter ließen sich nicht beirren, hörten nicht auf die Unkenrufe, die in solchen Fällen ganz schnell laut werden, und schließlich gab es irgendwann die ersten Anfragen. Mittlerweile ist es gut angelaufen, "die letzten zwei Wochen waren richtig heftig", ist Eva Vornberger zufrieden, denn da galt es, gleich mehrere Hilfsanfragen unter einen Hut zu bringen. Dass es dann auch wieder ganz ruhige Zeiten wie in der zähen Anfangsphase gibt, für Vorsitzenden Timo Georg ist das auch ein Indiz dafür, dass die tatsächliche Hilfe unter der Nachbarn im Schwalmtal eben noch funktioniert. "Wir wollen die Nachbarschaftshilfe, die es gibt, nicht ablösen, wir wollen das nicht zerstören", stellt der Vorstand entschieden fest. Vielmehr geht es darum, ein zusätzliches Angebot zu schaffen - für die, die sonst niemanden hätten, der sie unterstützen kann, in Situationen, die "aus dem Nichts heraus entstanden sind", nach einem Unfall, einem Sturz oder nach einem Krankenhausaufenthalt.

Wobei: Auch diese ehrenamtliche Mitarbeit hat ihre Grenzen. "Es muss temporär sein, das sagen die Statuten unseres Vereins ganz klar aus", stellt der Vorstand fest. Das bedeutet: Geholfen wird nur über einen bestimmten Zeitraum hinweg. Und: Wenn es am Ort einen Gewerbetreibenden gibt, der diese Hilfe übernehmen könnte, dann kommt ihm die Nachbarschaftshilfe nicht in die Quere. "Wir stellen keine Konkurrenz dar", betont Ewald Hofmann.

Und was sagt die Gemeinde Schwalmtal zu dieser ganzen Sache? "Wir sind natürlich froh als Gemeinde, dass wir das stemmen können", betont Bürgermeister Timo Georg. Denn: Familienstrukturen verändern sich, die Dienstleistung, wie sie die Nachbarschaftshilfe erbringt, wird "zunehmend erforderlicher". Wenn es den ehrenamtlichen Verein nicht gäbe, "müsste die Gemeinde in die Bresche springen", sagt Georg und fügt sofort an: "Das könnten wir als kleine Gemeinde gar nicht leisten."

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