8. Mai 2020 - Naturschutzbund Deutschland e.V. Gruppe Alsfeld / Romrod / Schwalmtal

Gefährliche Wanderung

1 kroetenwanderung small

Der 500 Meter lange Amphibienzaun der vom NABU (Alsfeld, Romrod, Schwalmtal) dem BUND und weiteren Naturfreunden an der Landstraße zwischen Strebendorf und Romrod erstellt wurde, hat in der fünften Saison gute Dienste geleistet. Vom 15.02 2020 bis zum 18.04.2020 an 63 Tagen fuhren 28 Helfer nach einem ausgeklügelten Plan 2-mal täglich in den frühen Morgen -und späten Abendstunden zum Zaun, um die Tiere sicher auf die gegenüberliegende Straßenseite zu bringen. So konnte 1148 Amphibien, darunter 133 Erd- und Bergmolche und 1015 Erdkröten das Leben gerettet werden.

Im Frühling machen sich unsere heimischen Amphibien auf den Weg, um ihre Laichgewässer zu erreichen. Viele überleben diese gefährliche Reise jedoch nicht, weil Straßen ihre Wanderwege durchkreuzen. Bei der Wanderung über ungeschützte Straßen können ganze Amphibienpopulationen ausgelöscht werden.

-Langsam geht die Sonne hinter den Feuchtwiesen am Rande der kleinen Siedlung unter. Die noch kühle Luft an diesem Frühlingsabend im März ist erfüllt von Vogelgezwitscher und dem Quaken der Erdkröten. Und da ist eine. Ein großes Weibchen bahnt sich seinen Weg durch das hohe Gras am Randstreifen einer Straße. Sie macht einen vorsichtigen Schritt. Und dann noch einen. Jetzt hat sie schon den rauen Asphalt der Straße unter ihren kleinen Füßen. Die näherkommenden Motorengeräusche hört sie nicht. Doch ihr Laichgewässer wird sie nicht wiedersehen.-

So wie dieser Erdkröte geht es in jedem Jahr tausenden Amphibien. In Deutschland gibt es 21 verschiedene Arten. Zu ihnen gehören Frösche, Kröten, Unken, Molche und Salamander. Mit wenigen Ausnahmen müssen sie alle in jedem Frühjahr zu ihren Laichgewässern wandern. Die Individuen, die diese gefährliche Reise überleben, legen hier ihre Eier, den Laich, ab. Aus diesen schlüpfen die Kaulquappen, die ihre erste Lebensphase ausschließlich im Wasser verbringen.

Nachdem ihr Körper nach einem Umwandlungsprozess ihre endgültige Form angenommen hat, verlassen sie das Wasser und kehren in der Regel nur zur Fortpflanzungszeit zurück. Doch ihre Reise wird immer schwieriger. Straßen und Siedlungen zerschneiden zunehmend ihre Lebensräume und Wanderwege.

Viele Amphibienarten stehen bereits auf der roten Liste und gelten als gefährdet, wie Laubfrosch oder Gelbbauchunke. Seit 1980 stehen alle in Deutschland vorkommenden Amphibienarten gemäß Bundesartenschutzverordnung unter besonderem Schutz.

Aber es gibt Möglichkeiten, die Amphibien bei Ihrer gefährlichen Wanderung zu schützen. „An Stellen, an denen in jedem Jahr Amphibien in großer Zahl wandern, sind festinstallierte Anlagen und Krötenzäune die sicherste und effektivste Lösung , erklärt der Biologe Dr. Wolfgang Dennhöfer „Die regelmäßige Betreuung der vorübergehend aufgestellten Krötenzäune ist mit hohem Aufwand für die Helfer verbunden. Fallen Tiere nachts in die Auffangeimer und können erst morgens aus ihnen entnommen werden, bedeutet das einen Eingriff in deren Biologie. Festinstallierte Anlagen können die Tiere selbstständig und zu jeder Zeit durchqueren.“

„ In den letzten zwei Jahren hat das Land Hessen solche „Stationäre Amphibien-Leitanlagen“ bei Schloss Eisenbach und am Habertshäuser Teich gebaut“ lobten Thomas Steinke vom NABU und Wolfgang Dennhöfer vom BUND die gute Zusammenarbeit mit Hessen Mobil „Wir hoffen, dass recht bald auch die „Strebendorfer“ Kröten solche sicheren Krötentunnel bekommen..“

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