30. Mai 2023 - SG Schwalmtal
Quelle: OZ Alsfeld 20.05.2023
SG Schwalmtal steigt in die Kreisoberliga auf
Die SG Schwalmtal hat die FSG Kirtorf noch abgefangen und steigt in die Fußball-Kreisoberliga auf. Kirtorf bleibt die Relegation.
Alsfeld. Schwalmtal. Die SG Schwalmtal ist zurück in der Fußball-Kreisoberliga. Michél Jäpel führt in seiner ersten Trainerstation das Team sofort zur Vizemeisterschaft in der Kreisliga A Alsfeld und damit direkt in die Kreisoberliga. Ebenso wie schon im legendären und dramatischen Saisonfinale 2019 fängt Schwalmtal am letzten Spieltag noch die FSG Kirtorf ab. Während Schwalmtal die Aufgabe bei Ohmes/Ruhlkirchen leicht und mühelos mit 5:1 löst, patzt Kirtorf 0:4 bei Rüddingshausen/Londorf und fällt noch auf den dritten Tabellenplatz zurück.
Der fliegende Aufstiegstrainer: Michél Jäpel führt die SG Schwalmtal in seiner Premierensaison in die Kreisoberliga: Foto: Zinn (© EXT)
Nach der Aufstiegsentscheidung brachen bei der SG Schwalmtal alle Dämme. Erst musste das Team noch in Ruhlkirchen auf den Abpfiff der Kirtorf-Partie in Londorf warten – das Spiel dort dauerte einige Minuten länger – danach kannte der Jubel aber keine Grenzenmehr. Noch in Ruhlkirchen knallten die Sektkorken, danach ging es mit zwei Klein-Bussen zurück nach Storndorf. Nach einem von lautstarker Musik begleiteten Umzug durch den Ort wurde zunächst in der Gaststätte Hildebrand gefeiert, anschließend im Sportheim. Dass in der benachbarten Grillhütte eine Geburtstagsparty mit Feuerwerk stattfand, passte ideal ins Bild der feierfreudigen Aufsteiger. Diese feierten bis in die Morgenstunde den historischen Triumpf.
Schwalmtals Erfolg lag letztlich in einer bärenstarken Rückrunde, der enormen Heimstärke (nur Siege in Storndorf) und dem enormen Teamgeist begründet. Zudem ist es Jäpel in seiner Premierensaison als Trainer gelungen, aus vielen jungen Talenten und erfahrenen Akteuren eine schlagkräftige Truppe zu formen. Daher sind viele zuversichtlich, dass sich das Team bei der schweren Aufgabe in der Kreisoberliga zu bestehen, im zweiten Anlauf besser gelingen dürfte als nach dem Aufstieg 2019. .
Das Finale im Zeitraffer
15.30: Anpfiff in Ruhlkirchen.
15.34: Verspäteter Anpfiff in Lohndorf. Ein Bienenschwarm beim Vorspiel sorgte für eine Verzögerung. Dann liefen auch noch zwei Kleinkinder beim geplanten Anstoß auf das Feld.
15:41: Tooor in Ruhlkirchen. Alex Stach bringt Schwalmtal in Front.
15.44: Erste Chance für Kirtorf. Doch Lars Krätschmer vergibt.
15.45: Tooor in Ruhlkirchen. Hannes Hergert legt das 0:2 nach.
16.00: Großchance für Kirtorf. Büschel erkämpft den Ball, doch Phil Sommer rutscht das Leder beim Schuss über den Spann.
16.04: Die größte Chance für Kirtorf. Sommer bedient Gemmer, doch der Ball trudelt um Zentimeter am lagen Pfosten vorbei.,
16.13: Tooor in Ruhlkirchen. Timo Walper mit dem 3:0 für Schwalmtal. Die Jäpel-Elf ist klar auf Aufstiegskurs.
16.16: Halbzeitpfiff in Ruhlkirchen.
16.17: Tooor in Londorf. Frederik Groß schlenzt das Leder von der Strafraumgrenze ins lange Eck – 1:0 für „RüLo“. Der erste echte Torschuss der Hausherren ist drin. Keeper Arne Specht hat gegen den platzierten und verdeckten Schuss keine Abwehrchance. Der Schock für Kirtorf kurz vor der Pause.
16.21: Halbzeit in Londorf.
16.22: Rot für RüLo-Trainer Nikolai Buss. Der will mit Schiri Andreas Stey diskutieren und hört einfach nicht auf, bis der Unparteiiische den roten Karton zückt.
16.26: Es geht weiter in Ruhlkirchen.
16.30: Auch in Londorf rollt der Ball wieder.
16.45: Tooor in Ruhlkirchen. Rami Al Mudafer erzielt das 0:4. Der Sieg des Aufstiegsaspiranten ist quasi schon sicher.
16.54: Kirtorfs Trainer Jan Krätschmer geht „all in“, bringt Alexander Zimmer, beordert Gemmer in die Spitze und löst die Viererkette auf.
17.00: Tooor in Londorf: Der Ball flippert nach einem Abpraller im Kirtorfer Fünfmeter-Raum, Michael Baumbach jagt das Leder unter die Latte – 2:0.
17.01: Kirtorf ist sichtlich konsterniert. Nachdem alle Offensivversuche nach der Pause schon ins Leere liefen, geht jetzt gar nichts mehr nach vorne.
17.02: Tooor in Ruhlkirchen. Patrick Kraus trifft zum 1:4. Wird es hier doch noch mal spannend?
17.05: Tooor in Ruhlkirchen. Nein – Timo Walper legt das 1:5 nach.
17.09: Der erste echte Torabschluss für Kirtorf nach der Pause, doch Erik Schmidt bringt den Ball nicht an Keeper Schneider vorbei.
17.10: RüLos Leon Haberkorn jagt den Ball an die Latte. Endlich mal Glück für Kirtorf.
17.16: Abpfiff in Ruhlkirchen. Schwalmtal siegt 5:1 und wartet jetzt noch auf den Schlusspfiff in Londorf.
17.20: Tooor in Londorf. Nach einem Konter trifft Maxim Probst zum 3:0. Schwalmtals Team verfolgt die Schlussphase in Ruhlkirchen am Telefon.
17.22: Tooor in Londorf: Gegen die komplett entblößte Kirtorfer Deckung muss Jan Stetinger das Leder nur noch ins leere Tor schieben – das 4:0.
17.23: Abpfiff in Londorf – und Schwalmtals Aufstiegsparty startet. Volker Lehr
Die Party beginnt schon auf dem Platz in Ruhlkirchen. Foto: Zinn (© EXT)
Stimmen zum Aufstieg
Thomas Hildebrand (Abteilungsleiter): „Wir haben eine sehr gute Rückrunde gespielt, alle Heimspiele in Storndorf gewonnen, Trainer Michél Jäpel hat sich in seiner ersten Station als Trainer immer besser entwickelt. Er selber hat im Mittelfeld für mehr Ruhe und Ballsicherheit gesorgt und natürlich haben die A-Jugendlichen Finn Hildebrand und Alex Prizko unseren Kader extrem verstärkt. Ich bin mega-stolz auf die Truppe, wir sind eine geschworene Einheit. Danke auch an Michél Jäpel und unseren gesamten SG-Vorstand, das Team steht über allem. Wir wissen, wie schwer es nächste Saison wird, es geht vom ersten Tag um den Klassenerhalt. Aber wir stellen uns der Aufgabe.
Spielertrainer Michél Jäpel: Nach anfänglichen Startschwierigkeiten in der Hinrunde sind wir sowohl als Mannschaft als auch ich als Trainer gewachsen. Viele Spieler mussten sich erst an mich und meinen Trainingsstil gewöhnen, ich musste mich an meine Aufgabe gewöhnen, zumal die meisten Spieler bisher nur einen Trainer im Seniorenbereich hatten/kannten – was viel für meinen Vorgänger Daniel Schöppner und den Verein spricht. Nach einer durchwachsenen Hinrunde mit Verletzungspech und sonstigen Ausfällen haben wir eine sehr gute Wintervorbereitung hinter uns gebracht. Durch Winter-Neuzugang Alex Prizko und den einen oder anderen Positionswechsel innerhalb der Mannschaft haben wir die Vorgaben immer besser umgesetzt. Wir haben gegen RüLo und Reiskirchen gezeigt, wie gut wir sein können. Daran müssen wir weiter arbeiten und die ein oder andere Stellschraube noch fixieren. Sollten wir das schaffen, und den Kader in der Tiefe und Breite mit zwei, drei Jungs verstärken, bin ich mir sicher, dass wir die Liga halten können. Jetzt gönne ich der Mannschaft und allen Verantwortlichen eine Pause und wünsche allen eine schöne Urlaubszeit. Sören Eidt (geht aus beruflichen Gründen nach Irlaub, Anm. der Red.) wünsche ich eine schöne und prägende Zeit in Irland. Ich bedanke mich für die Saison bei der Mannschaft, dem Verein, den Gönnern und unseren Fans und Unterstützern.
Kapitän Christian Ruhl: Am Ende haben wir Kirtorf noch abgefangen, genauso wie 2019. Ich war mir vor dem Spiel in Ruhlkirchen sicher, dass es klappen kann. Nach dem Spiel waren die Emotionen dann grenzenlos. Es war überragend. Wir haben eine gute Truppe, die Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern passt sehr gut. Großes Lob an die Mannschaft, den Vorstand und den Trainer, aber auch an die zahlreichen Helfer drum herum.
Nico Ling (Spieler): Für mich ist der Aufstieg mehr als besonders, nachdem wir vor vier Jahren schon einmal das Große geschafft hatten und zwei mehr als schwere Spielzeiten in der Kreisoberliga hatten. Es hatte doch keiner gedacht, dass wir nach dem Abstieg wieder so gut Fuß fassen: Wenige, bis gar keine Abgänge. Den Kern der Mannschaft und die Mentalität sind uns nie abhandengekommen. Der neue Trainer hat für neue Impulse gesorgt, auch wenn man in der Hinrunde gesehen hat, dass wir uns erst finden mussten. Aber gerade wenn es darauf ankam, haben wir tolle Spiele gemacht. Der Sieg gegen Reiskirchen/Bersrod/Saasen nach einem 0:1-Rückstand hat in allen was ausgelöst. Spiel für Spiel sind wir mit breiterer Brust angetreten und hatten am Ende natürlich auch das Quäntchen Glück, wie zum Beispiel, dass Kirtorf – als wir in Mücke verlieren – zeitgleich in Nieder-Ofleiden verliert. Ich habe immer daran geglaubt, dass wir es schaffen können, erst recht, als wir am vorletzten Spieltag Rüddingshausen/Londorf geschlagen haben. Aber dieser Moment mit diesen Menschen, Freunden und Familie noch einmal genießen zu dürfen, ist für mich mehr als besonders. Die Aufgabe in der Kreisoberliga könnte nicht schwerer sein, aber wer den Schnitt nicht aus der Komfort-Zone wagt, wird nicht vorankommen und Erfolg im Leben haben. Ich bin auf die Jungs, auf den Trainer, aber auch auf alle Verantwortlichen und den Vorstand sowie die Helfen, die jeden Spieltag ihre Zeit geopfert haben, um diese für die SG einzusetzen, mehr als stolz. Und jetzt freue ich mich auf die Aufgabe in der nächsten Saison. Kreisoberliga, wir kommen!
Spieler Alex Stach, der Schwalmtal in Ruhlkirchen früh in Führung schoss: Der erneute Aufstieg ist für mich noch mal etwas ganz Besonderes. Nicht nur, weil ich mit unserem Trainer Michél Jäpel schon in der Jugend zusammengespielt habe, sondern weil das ganze Team einfach super gepasst hat. Die jungen Neuen haben sich sehr gut integriert und dass gerade im letzten Spiel gegen Ohmes nochmal einige von der „alten Garde“ dabei waren, hat das Ganze getoppt. Wir sind eine super Mannschaft, sowohl auf, als auch neben dem Platz und ich hoffe, dass wir es diesmal in der Kreisoberliga besser machen werden. Ich werde nochmal alles für das Team geben nächste Saison.
Spieler Finn Hildebrand: Gerade für mich, der eigentlich noch A-Jugendspieler ist, war der Aufstieg ein ganz besonderer Tag. In der für mich ersten richtigen Saison bei der SGS direkt aufzusteigen - einfach Wahnsinn. Wir haben uns den Aufstieg hart erarbeitet und letztendlich auch verdient. Wir haben von Anfang an dran geglaubt uns uns niemals aufgegeben - auch wenn wir innerhalb der Saison einige Rückschläge hinnehmen mussten. Alleine unsere Rückrunde hat gezeigt, wie wir uns als Team eingespielt haben - und wie sehr wir unser Ziel erreichen wollten. Ich freue mich jetzt schon mit unserer eingeschworenen Truppe als Aufsteiger in der Kreisoberliga anzugreifen.
