01. Februar 2015 - Cornelia-Funke-Schule Schwalmtal

Quelle: OZ Alsfeld

Für einige Schulen wird´s eng.

AUSSCHUSS Ergebnisse des MORO-Projekts über künftige Entwicklung vorgestellt

gutsche

Jens-Martin Gutsche - Foto: Günkel

VOGELSBERGKREIS - (mgg). Ob Schulen vor Ort erhalten werden können, indem Verbundschulen mit mehreren Standorten gegründet werden – diese Frage beschäftigt derzeit den Vogelsbergkreis. Vorträge im Kreistagsausschuss für Schulen, Kultur und Sport ergaben, dass dies eine Option sein könnte. Das Land Hessen knüpft den Fortbestand von Schulen an Mindestgrößen pro Jahrgang. Für einige Schulen im Vogelsbergkreis kann es damit wegen Kindermangels in den nächsten Jahren eng werden.

Jens-Martin Gutsche vom Büro „Gertz Gutsche Rümenapp – Stadtentwicklung und Mobilität, Hamburg/Berlin" stellte hierzu Zahlen und Optionen bezüglich der Schulen im Kreis vor. Ergebnisse aus der Bundesarbeitsgruppe des „MORO"-Projekts „Schule und Bildung" stellte Michael Lobeck von „Questio Forschung & Beratung" vor.

Die FDP-Fraktion bat nach den Vorträgen darum, ihren Antrag zu Schulstandorten zu einem späteren Zeitpunkt zu diskutieren, da sie mit den neu gelieferten Daten noch einmal diskutieren wolle. Die Fraktion beantragt, Schulstandorte abzusichern und hierfür insbesondere folgende Möglichkeiten zu prüfen: jahrgangsübergreifende Kombiklassen, flexiblen Schulanfang, weitere Abweichungen und Öffnung beim Jahrgangsprinzip und Verbundschulen.

Für die Grundschulen in Brauerschwend, Storndorf und Katzenberg sieht Jens-Martin Gutsche bereits jetzt Handlungsbedarf wegen zu geringer Schülerzahlen. >>> siehe dazu Bericht „Schulstandorte in Schwalmtal nicht bedroht".

Ab 2020 wird es nach seinen Zahlen auch in Engelrod eng, ab 2025 auch in Rainrod (Schotten) und ab 2030 auch in Groß-Felda. Neben der Möglichkeit, zwei oder mehrere Schulen zu einer Verbundschule zusammenzufassen, sieht Gutsche weitere Szenarien: Die Einzugsbereiche über die Gemeindegrenzen hinaus zu erweitern, hält er kaum für realistisch, unter anderem wegen des Kreistagsbeschlusses, pro Gemeinde eine Grundschule aufrecht zu erhalten. Eine weitere Erhöhung der Inklusionsquote könnte nach seiner Einschätzung einzelne Standorte weiter stabilisieren, auch wenn die Quote schon jetzt relativ hoch sei. Eine Schließung aller Standorte unterhalb der Mindest-Schülerzahl sei der Trend und stehe auf der Tagesordnung, wenn sich keine andere Lösung finde. Auch jahrgangsübergreifenden Unterricht sieht er als eine Option. Verbundschulen seien denkbar, doch es sei schwer vorhersagbar, wo die Eltern ihre Kinder anmelden wollten.

Für Brauerschwend, Storndorf und Rainrod ist nach Gutsches Worten keine Verbundschule möglich, da die dortigen Schulen bereits Außenstellen sind. Möglich wäre es nach seiner Präsentation für Ruhlkirchen, Engelrod und Groß-Felda. Eine höhere Inklusionsquote hält Gutsche in Storndorf und Brauerschwend nicht für praktikabel. Definitiv möglich ist sie seiner Einschätzung nach nur im Katzenberg und Groß-Felda. Eine Schließung sieht er in Ruhlkirchen, Engelrod und Groß-Felda als problematischer an, als in den drei anderen Orten. Jahrgangsübergreifender Unterricht sei generell mit großen Umstellungen verbunden.

Für die Sekundarstufe I zeigte Jens-Martin Gutsche die Möglichkeit auf, alle entsprechenden Schulen zu Integrierten Gesamtschulen (IGS) zu machen. Sein Ergebnis: Bis 2030 hätten alle Standorte einer Sekundarstufe I (abgesehen von den Gymnasien) ausreichend Schüler, um die Mindestzahlen einer IGS einzuhalten. Offen bleiben hier drei Fragen: Welche Anforderungen eine „gute" IGS erfüllen müsse, die Frage einer Anbindung an die gymnasiale Oberstufe und was mit den beiden Gymnasien im Kreis passiere. Die vier Standorte gymnasialer Oberstufen für die Sekundarstufe II seien bis 2030 nicht gefährdet.

Michael Lobeck von „Questio Forschung & Beratung" stellte aus seiner Sicht Lösungen vor: Eine Reduktion der Schulstandorte mit Zentralisierung des Angebotsnetzes, eine Verbesserung der Schüler-Beförderung, kleine dezentrale Schulen, Verbundschulen, jahrgangsübergreifender Unterricht, eine Reduzierung der Gliedrigkeit, „Tele-Learning" und Selbstlernen, Zusammenarbeit zwischen den Schulformen, eine stärkere Verantwortung der Kommunen, zivilgesellschaftliches Engagement und eine Ergänzung durch private Schulträger standen auf seiner Liste. Die letzten beiden Punkte bezeichnete er selbst als problematisch.

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