14. Juni 2011 - Gruppenpfarramt

Quelle: Michaela Scharff - Evangelisches Dekanat Vogelsberg

Bischof: „Wo sind die Gräber der indischen Missionare?"

Pfingstgottesdienst im Kirmeszelt Meiches / Dekan Dr. Jürgen Sauer übersetzt K.G. Daniels Predigt

Statt Gottesdienst unter freiem Himmel auf dem Totenköppel gab es aufgrund des erwarteten Regens Volksfestambiente im Kirmeszelt. Gut 300 Gemeindeglieder aus dem Gruppenpfarramt fanden ihren Weg nach Meiches. Sieben indische Gäste aus der südindischen Partnerdiözese East Kerala mischten sich nicht ganz unauffällig unter die Gottesdienstbesucher.

„My friends", richtete Dr. K.G. Daniel, Bischof der Diözese East Kerala, sein Wort an die Gemeinde, „meine Freunde, Pfingsten ist ein Fest des Neubeginns, der Beginn einer neuen Gemeinschaft, der Beginn der Kirche, die vom Heiligen Geist erfüllt ist und damit auch der Beginn der christlichen Mission." Englischen Missionaren, die in der Mitte des 19. Jh. nach Indien gekommen waren, verdanke auch er seinen christlichen Glauben. Lange Zeit wurde jeder Europäer, der in Indien unterwegs war, für einen Missionar gehalten und noch heute gebe es dort zahlreiche Grabstätten dieser Gottesmänner. „Wo sind die Gräber der indischen Missionare in Europa?", so die provokante Frage K.G. Daniels. „Ihr habt uns den Glauben an Christus gebracht. Ihr habt das Feuer des Heiligen Geistes zu uns getragen." Inzwischen sei es unter den Christen in Indien schon sprichwörtlich geworden, dass der Westen indische Missionare nötig habe. Was die Zuhörer zunächst irritierte, wurde vom Bischof später relativiert: „Wir leben ja in einer Zeit, in der jede Nation, jede Ethnie, jede religiöse Gruppe ihre eigene Deutung der Welt als die überlegene etablieren will." Er habe in seinem langen Leben gelernt, dass kein Mensch ohne den anderen existieren kann. „Wir sind aufeinander angewiesen und wir können sogar voneinander lernen."

Das „Lernen" wurde dann auch zum Stichwort für Pfarrer Dieter Borschel, um auf die Arbeit der Partnerdiözese hinzuweisen. Weil Dorfschulen in Südindien von der Regierung ersatzlos geschlossen werden, sobald nicht genügend Kinder im Ort leben, hat die südindische Kirche einige Pfarrhäuser zu Internaten umfunktioniert, um den Kindern den Schulbesuch in weiter entfernten Orten zu ermöglichen. Pro Monat koste ein Internatsplatz nur acht Euro, rechnete Pfarrer Borschel vor: „Wie viele Kinder könnten ein Jahr lang zur Schule gehen, wenn nur jeder Gottesdienstbesucher acht Euro gäbe?" Weitere Informationen zum Hilfsprojekt finden sich unter www.eb-vb.de/projekte/partnerschaft-suedindien.

Für den musikalischen Rahmen sorgten der Posaunenchor des Gruppenpfarramts unter Leitung von Wilfried Volk aus Storndorf sowie der dreißigköpfige Gemischte Chor Meiches, der sich je zur Hälfte aus dem Frauenchor Meiches und dem MGV „Liederkranz" zusammensetzte und von Werner Betz dirigiert wurde.

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BILD01: von links: Pfarrer Dieter Borschel (Liturgie), Dr. K.G. Daniel, Bischof in East Kerala, (Predigt), Dr. Jürgen Sauer, Dekan im Dekanat Alsfeld (Übersetzung ins Deutsche).
 

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BILD02: Kurzfristig vom Totenköppel ins Kirmeszelt – mit dem Gesangbuch in der Jackentasche kamen zahlreiche Besucher am Pfingstmontag nach Meiches.


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