20. August 2012 - Ev. Kirchengemeinde / Gruppenpfarramt

Quelle: OZ Alsfeld / OZ-Redakteurin Sabine Galle-Schäfer

Der „Herr Pfarrer" aus den früheren Jahren hat ausgedient

Pfarrvikar Christian Coenen kam über die Jugendarbeit zum Theologie-Studium

Einst war der „Herr Pfarrer" die Respektsperson im Dorf schlechthin. Er war groß und kräftig, er war schon etwas älter und natürlich war er streng und äußerst konservativ. Dieses Bild hat sich mittlerweile grundlegend geändert, heutige Theologen sind aufgeschlossen, sie sind modern und sie sind jung - so wie Christian Coenen, der neue Pfarrvikar in Hopfgarten. Im OZ-Sommergespräch erzählt der 30-Jährige, dass er es letztendlich einem sympathischen und aufgeschlossenen Pfarrer verdankt, dass er selbst diesen Beruf ergriffen hat.

Doch der Reihe nach: Christian Coenen wuchs in einem kleinen Ort zwischen Frankfurt und Wiesbaden auf, erinnert sich - trotz der unmittelbaren Nähe zur Großstadt - an sehr dörfliche Strukturen, ähnlich wie im Vogelsberg. Dass er hier in Oberhessen einmal ein evangelisches Pfarramt übernehmen würde, war Coenen allerdings nicht in die Wiege gelegt - im Gegenteil: Der 30-Jährige kommt aus einer katholischen Familie. Als Kind nutzte er das „starke Angebot" der Kirche, für Jugendliche aber gab es das nicht mehr. In diesem Bereich war die evangelische Kirche in seinem Heimartdorf aktiver und so wechselte Coenen nicht nur in die evangelischen Jugendgruppen, sondern konvertierte schließlich. „Bei uns im Ort war die Ökumene ganz stark, von daher fühlte sich das nicht so schlimm an", erklärt Coenen schmunzelnd.

Gerne erinnert er sich an den „sehr sympathischen Pfarrer, der gut mit Jugendlichen konnte". Dieser Mann habe das ursprüngliche Pfarrer-Bild aufgebrochen, habe ihm gezeigt, dass es ein ganz weites Spektrum gibt, und habe somit die eigene Berufswahl durchaus beeinflusst. Allerdings: Nach dem Abitur 2002 hat Coenen zunächst sehr lange Zeit mit sich gerungen, ob er Psychologie oder Theologie studieren sollte. „Selbst im Zivildienst war das noch nicht klar, das ist erst danach entschieden worden", sagt der Pfarrvikar und erklärt: „Es wurde im Gebet entschieden." Er stellte sich die Grundfrage, ob er überhaupt gläubig genug war, um Pfarrer zu werden, denn „ich war nicht immer ein frommer Mensch". Schließlich betete der junge Mann, fragte im Gespräch mit Gott, welchen beruflichen Weg er einschlagen solle. Nach diesem Gebet verspürte er eine „Gewissheit" und eine „starke Sicherheit" und entschied sich für Theologie. Von seinem Umfeld wurde die Berufswahl des jungen Mannes ganz unterschiedlich aufgenommen, „Manche waren ganz überrascht", dass er Pfarrer werden wollte, sagt Coenen im Rückblick. „Andere haben gesagt, das passt zu dir. Es ist eine ehrenwerte Sache, die du vor hast."

Nach dem Studium in Mainz, Göttingen und Marburg verschlug es Coenen in den Vogelsberg. Zunächst war er Vikar bei Pfarrer Bernbeck in Billertshausen, am 1. Juni übernahm er seine erste Stelle im Pfarramt Hopfgarten, zu dem auch Hergersdorf, Ober-Sorg, Unter-Sorg und Vadenrod zählen. Seelsorge wird im Schwalmtal ein Schwerpunkt des Pfarrvikars sein, der bereits beim Kinder- und Jugendtelefon „Nummer gegen Kummer" gearbeitet und somit beraten hat. Auch Jugendarbeit - wen wunderts - will Coenen anbieten und dann könnte er sich auch vorstellen, neue Projekte ins Leben zu rufen, bleibt dabei aber realistisch: „Ich bin noch neu in der Gemeinde." Zunächst geht es ihm daher darum, sich in die normalen Arbeitsabläufe und die „umfangreiche Verwaltungsarbeit" einzuarbeiten. „Und dann kann ich gucken, wo es Zeit und Möglichkeiten gibt, sich einzubringen."

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