18. Mai 2013 - Ev. Kirchengemeinde

Quelle: OZ Alsfeld

Frack, Fliege und funkelndes Blech

KONZERT - Blechbläserquintett „Harmonic Brass" erhält in Storndorf tosenden Applaus für Programm „Concerto festivo"

Harmonic Brass
Klangimpressionen von Feinsten lieferte das renommierte Blechbläser -Quintett „Harmonic Brass". Foto: lb

(lb). Sie gehören zur „Crème de la Crème der konzertanten Blechbläsermusik". Nun brachten sie bereits zum fünften Mal das Flair der großen Konzertbühnen der Welt in die evangelische Kirche von Storndorf: „Harmonic Brass", das renommierte Blechbläserquintett aus München.

„Sie können noch einmal zu uns kommen, bevor ich in den Ruhestand gehe", erinnerte sich Pfarrer Reinhard Helm an seine Einladung an das Ensemble im vergangenen Jahr. Und sie sind wirklich gekommen, bevor er im Sommer geht. Elegant gekleidet mit Fliege, Frack und Lackschuhen sowie funkelndem Blech zogen die Musiker nacheinander in den Kirchenraum ein und servierten rund 130 Zuhörern ihr melodiöses Programm „Concerto festivo".

„Was ist schöner als eine Piccolo-Trompete", eröffnete Hornist Andreas Binder den abendlichen Reigen erlesener Klassiker und führte wie immer spritzig-charmant durch das Programm. Natürlich hatte er die Antwort zur Überleitung zu Antonio Vivaldis „Concerto C-Dur" bereits auf der Zunge: „Zwei Piccolo-Trompeten, gespielt von zwei Musikern, die nicht dieselbe Mutter haben, aber brüderlich verschmolzen sind, und ein Drei-Mann-Orchester mit besonderem Charme." Ohne Notenblätter zu gebrauchen, stimmten sodann Hans Zellner und Gergeley Lukascs an den Trompeten überein, während Binder, Posaunist Thomas Lux und Manfred Häberlein an der Tuba das Klangbild des Stückes und weiterer facettenreicher Arrangements vollendeten.

Taumel der Melancholie

Im Taumel der Melancholie fesselten die Bläser ihre Zuhörerschaft mit Johann Sebastian Bachs „Toccata und Fuge d-moll". Als Hommage an ihre Heimatstadt München wandelten sich die Blechblasakrobaten zu einem klanglich „gigantischen" Orchester. Bässe fielen ein, Trompeten wurden die hellsten Töne entlockt und schmetterten mit tollen rhythmischen Akzenten Carl Orffs „O Fortuna" aus „Carmina Burana" in den Kirchenraum.

Eine Steigerung des musischen Vergnügens schien beinahe unmöglich, doch Harmonic Brass fand auch hier das offene Türchen. „Bevor wir ins Casa Verdi nach Mailand ziehen, ein Altersheim für betagte Musiker, geben wir für Storndorf nochmal alles", scherzte Binder, und die Formation nahm die Instrumente auf zu Giuseppe Verdis Triumphmarsch aus der Oper „Aida". Offensichtlich zu jung für das Altersheim waren dabei vor allem die Trompeter; eingebettet in die Choreografie des Stückes „flitzten" sie des Öfteren durch die Seitentür der Kirche nach draußen und ließen ihre Klangimpressionen vom „Winde verwehen".

„Botschafter der Liebe"

Im zweiten Block des Konzertes ließ sich das Quintett von einer leichteren Muse küssen und tauchte unter anderem mit seinem „Blech" ein in die „Katakomben von Paris" zum „Phantom der Oper" von Andrew Lloyd Webber. Zwischen zärtlich-entbranntem „Denk an mich" und dunklem „Jetzt gibt es kein zurück" bestachen die Musiker mit dem bedrohlichen-imposanten Leitmotiv des Phantoms. Ganz andere Töne schlugen die Bläser indes mit Trompetendämpfer und Leidenschaft zum „Bolero" von Maurice Ravel an und bauten ihre Berufung zum „Botschafter der Liebe" mit dem „amorös-karibischen Walzer" „Susannata" von Mulo Francel aus.

„In Erinnerung an den geschäftstüchtigen Taxifahrer von Istanbul, der uns den fünfzehnfachen Taxifahrpreis zum Hotel abluchste", wie Binder erklärte, wetzten die Musiker kurz die „Säbel" und ließen sie im „Säbeltanz" von Aram Chatschaturjan erklingen. Am Ende kündigte Binder seinen Trompeten-Kollegen Zellner mit bayrischem Akzent charmant an: Niemand käme der schönen, rassigen, begehrenswerten Carmen näher als er.

Die tosenden Beifallsstürme, die die Musiker ernteten, wollten einfach nicht enden. So nahmen die Bläser nochmals ihre Instrumente auf und erfülltendie Erwartungen mit der grandiosen Fingerfertigkeit von Häberlein an der Tuba zu „Mein Hut der hat drei Ecken" und einem abschließenden sanften „Abendsegen".

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