12. März 2023 - Gemeindevertretung Schwalmtal

Quelle: OZ Alsfeld 11.03.2023

Kegelbahn in Brauerschwend bleibt vorerst bestehen

Gemeindevertreter beschließen Übergangslösung für die Erweiterung des Feuerwehrhauses in Brauerschwend. Damit wird die Kegelbahn zunächst nicht abgerissen.

Hergersdorf. Für die notwendige Erweiterung des Feuerwehrhauses in Brauerschwend haben die Schwalmtaler Gemeindevertreter am Donnerstag einstimmig eine Übergangslösung verabschiedet. Somit bleibt die Kegelbahn bis auf Weiteres bestehen. Ohne große Wortbeiträge haben die Gemeindevertreter die Tagesordnung in der Tischtennishalle in Hergersdorf abgearbeitet bis es gegen Ende der Sitzung schließlich um ein „Nachtfahrverbot für Mähroboter zum Igelschutz” ging. Doch dazu später mehr.

Zunächst wurden jeweils einstimmig ohne große Aussprache die Tagesordnungspunkte Förderantrag Dorfentwicklung für den Rückbau des ehemaligen Anwesens Blumen-Bauer in Hergersdorf, das Nutzungskonzept Bürgerhaus Brauerschwend sowie die Auftragsvergabe Photovoltaik-Anlage (PV) Dorfladen Brauerschwend verabschiedet.

Zum Rückbau des Anwesens Blumen-Bauer erklärte Stefan Georg (Bürgerliste), dass man aufgrund der hohen Förderquote von 75 Prozent die Möglichkeit habe, „einen Schandfleck in Anführungszeichen” zu beseitigen und ein Kleinod entstehen zu lassen. Dass die PV-Anlage auf dem Dach des Dorfladens, den die Gemeinde vergangenes Jahr gekauft hat und künftig an Lukas Steuernagel vermietet, deutlich teurer als geplant wird, erläuterte Bürgermeister Timo Georg (parteilos). Ursächlich dafür sei, dass eine Stabilisierung der Dachsparren nötig werde und sich der Stromanschluss aufwendiger als angenommen gestalten werde. Der Auftrag in Höhe von 76.000 Euro soll an das Schwalmtaler Unternehmen D+Z Joshua Donath und Patrick Schiller vergeben werden. Alfred Päbler (SPD) meinte daraufhin, dass die Kostensteigerung im Ausschuss allen plausibel erklärt worden sei. Ausschlaggebend sei vor allem die Statik des Gebäudes. Stefan Georg fügte an: Die Maßnahme sei eine Win-Win-Situation für Kommune und Mieter.

Ähnlich kurz wurde das Nutzungskonzept Bürgerhaus Brauerschwend im Zusammenhang mit der Erweiterung der Feuerwehr erläutert. Stefan Georg berichtete aus dem Ausschuss über die ursprüngliche Überlegung, die Kegelbahn zurück zu bauen, um die Räumlichkeit der direkt angrenzenden Feuerwehr zur Verfügung zu stellen. Dies sei nun aber erst einmal zurückgestellt worden, weil eine kostengünstigere Alternative gefunden worden sei. Zunächst werde nun der Feuerwehr die im Bürgerhaus zur Verfügung stehende Restfläche neben der Hausarztpraxis und der Kühlraum zur Verfügung gestellt. „Das ist allerdings eine Übergangslösung. Langfristig müssen wir eine andere Lösung finden”, so Stefan Georg. Alfred Päbler meinte, dass eine schnelle Lösung wichtig gewesen sei, damit die Feuerwehr agieren könne. „Aber das Thema wird uns noch lange beschäftigen”, fügte er an.

Die einzige wirklich Diskussion des Abends entstand durch einen Antrag der AfD. Gert Morgenthaler (AfD) hatte das Erstellen einer Satzung vorgeschlagen, die ein Nachtmähverbot für Roboter vorsieht, um Igel zu schützen. Ein Tierarzt habe ihm berichtet, dass die Mähroboter zahlreiche nachtaktive Tiere wie Igel aber auch Kröten oder Maulwürfe verletzten. Insbesondere Igel hätten aufgrund der Verletzungen laut des Tierarztes dann eingeschläfert werden müssen.

Harald Nahrgang (SPD) stellte die Zuständigkeit der Gemeinde in Frage. Eine solche Satzung müsse laut seinem Verständnis durch das Land Hessen erfolgen. Dass eine Satzung nicht passt, meinte dann auch Stefan Georg. Selbstverständlich seien Igel schützenswert und er könne sich einen anderen Weg vorstelle, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Zwar gebe es für die Roboter auch entsprechende Igelschütze aber man könne doch einen öffentlichen Apell an die Bürger richten, um sie auf das Problem aufmerksam zu machen. Beispielweise könne man die Bürger im Gemeinde-Blättchen darüber informieren und sensibilisieren. Ähnlich sah dies auch Robert Riße (Grüne). Eine öffentliche Information sei wichtig, aber er würde sogar noch einen Schritt weitergehen, um die progressive Gartenwirtschaft zu fördern. Eine Mähroboter hinterlasse einen sterilen Garten, da sei der Igelschutz für ihn zu kurz gegriffen. Um über das komplette Thema aufzuklären, werde gerne der BUND und der NABU unterstützen, das wisse er aus persönlichen Gesprächen.

Dann meldete sich Martin Werner aus dem Gemeindevorstand als Vorsitzender des Arbeitskreises Nachhaltigkeit zu Wort. Der Arbeitskreis habe sich bereits mit genau diesem Thema bereits beschäftigt und gehe weit über den Igelschutz hinaus. Angedacht sei, eine Broschüre herauszugeben. Schließlich gehe es auch um Vogel- und Insektenschutz. Trotzdem richtete er einen kleinen Dank an die AfD, dass sie auf die Igel aufmerksam mache. Allerdings würde ein Nachtfahrverbot für Mähroboter auch eine Bespitzelung von Nachbarn bedeuten, wolle er als Privatmann anmerken. Er könne nicht verstehen, dass die AfD gegen ein Tempolimit auf Autobahnen sei, aber ein kommunales Rasenfahrverbot für Roboter wolle.

Alfred Päbler versuchte zu beschwichtigen, man habe doch bislang sachlich diskutiert und sei sich einig, dass man mit hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht zuständig sei, aber Igel dennoch schützenswert seien. Daher hätte er gerne einen neuen Antrag, der den Igelschutz zum Ziel habe. Das fand dann auch bei Morgenthaler Anklang. Er habe lediglich auf ein Problem aufmerksam machen wollen, wenn der Antrag aber formell nicht richtig sei, akzeptiere er das. Nachdem Päbler, Stefan und Timo Georg sich über einen alternativen Antrag ausgetauscht hatten, zog zunächst Morgenthaler und dann auch Päbler seinen Alternativ-Vorschlag zurück. Einstimmig wurde dann der neue Antrag von Bürgermeister Georg verabschiedet, der vorsieht die besprochene Problematik an den Gemeindevorstand zu übertragen, der wiederum das Thema an den Arbeitskreis Nachhaltigkeit übergeben wird. Damit soll eine weitere Runde im Ausschuss vermieden werden, da alle davon ausgehen, dass eine entsprechende Satzung nicht in die Zuständigkeit der Gemeinde fällt. Stattdessen soll das Thema Igelschutz jedoch durch den Arbeitskreis vorangetrieben werden.

 

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