26. Mai 2012 - Gemeindevertretung Schwalmtal

Waschbären hausten in der „Pusteblume"

Kindergarten muss für 50 000 Euro saniert werden

(sgs). Nicht nur Kinder, sondern auch Waschbären haben sich allem Anschein nach im Brauerschwender Kindergarten „Pusteblume" pudelwohl gefühlt. Allerdings haben die possierlichen Tierchen erhebliche Schäden unter dem Dach angerichtet, die dringend beseitigt werden müssen.

Damit die Sanierung noch in den Sommerferien, wenn der Kindergartenbetrieb für drei Wochen ruht, durchgeführt werden kann, genehmigte die Schwalmtaler Gemeindevertretung in ihrer jüngsten Sitzung am Donnerstagabend im Bürgerhaus Brauerschwend einstimmig eine außerplanmäßige Ausgabe in Höhe von 50 000 Euro. Gleichzeitig soll im Hauptausschuss über ein Sanierungskonzept beraten werden.

Erster Beigeordneter Helmut Schmehl erläuterte, dass ein Gemeindearbeiter bei Renovierungsarbeiten an der Decke die beträchtlichen Schäden entdeckt hatte: Zum einen hat eine Waschbärenfamilie die Isolierung aus Glaswolle zerstört, zum anderen ist die asbesthaltige Dacheindeckung aus Eternit so stark verwittert, dass bereits Löcher im Dach sind. Daraufhin wurden zwei Räume des Kindergartens sofort geschlossen. Da Ersatzräume zur Verfügung stehen, kann aber der Betrieb normal weiterlaufen, sagte Schmehl. Der Erste Beigeordnete plädierte dafür, die Sanierung des Daches in den Sommerferien vornehmen zu lassen, um die Kinder nicht zu gefährden. Die Kosten für die Reparatur werden sich nach ersten Schätzungen auf 50 000 Euro belaufen.

CDU-Sprecher Artur Koch ging noch einen Schritt weiter: Im Hauptausschuss soll über ein Konzept beraten werden, wie das gesamte Kindergartengebäude ausgerüstet werden muss, um Energie einzusparen. Dieser Antrag wurde ebenfalls ohne Gegenstimme angenommen.

Auch über die Sanierung der Gemeindeverwaltung wird im Fachausschuss beraten. Ein entsprechender Eilantrag der CDU/FWG wurde einstimmig angenommen.

Einstimmig für Einstellung eines Bautechnikers / Bautechnikerin

Nicht nur baulich, auch personell soll sich etwas tun in der Verwaltung: Einstimmig sprach sich die Vertretung dafür aus, einen Bautechniker einzustellen, der Baumaßnahmen begleitet, Vorarbeiten für die Planung größerer Projekte leistet und die Arbeit des Bauhofs koordiniert. Die Stelle soll schon jetzt ausgeschrieben werden, im Nachtragshaushalt soll dann die entsprechende Änderung im Stellenplan vorgenommen werden.

Windkraftanlagen

Schließlich ging es in der Sitzung am Donnerstag noch um das Thema Windkraft. Der Investor, der bereits zwei Anlagen am Bastwald betreibt, hat dem Gemeindevorstand mitgeteilt, dass die Genehmigung für eine dritte Anlage noch in diesem Jahr zu erwarten ist. Gleichzeitig kündigte er an, noch ein viertes Windrad bauen zu wollen.

Für diese vierte Anlage will die Gemeinde allerdings erst einmal kein „grünes Licht" geben. Grund: Im Schwalmtal ist gerade die Planungsphase für Windkraftstandorte angelaufen, bis zum September will die Gemeinde dem Regierungspräsidenten geeignete Flächen nennen. Vor diesem Hintergrund soll der Investor angeschrieben und darum gebeten werden, von seinem Vorhaben erst noch einmal Abstand zu nehmen, so der einstimmige Beschluss am Donnerstag. Gleichzeitig sprach sich das Parlament dafür aus, über Windkraft und Standorte im Hauptausschuss zu beraten. Dabei soll, so Artur Koch, auch diskutiert werden, ob sich die Gemeinde Partner mit ins Boot holt.