31. Oktober 2011 - RallyeSprint.eu

Quelle: OZ Alsfeld / Wolfgang Richter

Hesse/Kunze landen überlegenen Start-Ziel-Sieg

Hessisch-Lichtenauer legt mit seinem Evo 9 Bestzeit vor, die die Konkurrenz grübeln lässt

STORNDORF. Der 6. Stehr Rallyesprint in Storndorf ist Geschichte. Obwohl nur wenige deutsche Topfahrer ihre Nennung abgegeben hatten, pilgerten die Zuschauer wieder zu Tausenden zum Stehrodrom. Nach dem traditionellen Höhenfeuerwerk nahmen die 85 Rallyeteams und 20 historische Rallyewagen die erste von neun Wertungsprüfungen in Angriff.

Nach diesen ersten 19 Wertungsprüfungs-Kilometern staunten einige Fahrer und Fans nicht schlecht. Marcus Hesse (Hessisch Lichtenau) mit Co-Pilot Uwe Kunze (Kreischa) legte mit seinem Mitsubishi Lancer Evo 6 eine Bestzeit vor, die ihre Konkurrenten ins Grübeln brachte. Gut 19 Sekunden schneller als die Zweitplazierten Karlsson/Walter auf Audi TT Quattro und mehr als 23 Sekunden vor Jörg Schuhej/Steffen Reith, so ein klares Ergebnis hatte niemand erwartet.

Auch Schuhej konnte man nicht unbedingt so weit vorne erwarten. Nach seinem Horrorcrash vor einer Woche bei der 3-Städte-Rallye trat er diesmal mit dem von Daniel Rexhausen geliehenen Mitsubishi Lancer Evo 9 an. Koch/Assmann reihten sich auf Rang 4 vor den frischgebackenen DRM-Siegern (Deutsche Rallye Masters) Knöbel/Mönkemöller ein. Der Zwickauer Porschepilot Stölzel mit „Co" Windisch liebt das Fahren bei Dunkelheit nicht so sehr und fand sich nur auf Rang zehn mit 50 Sekunden Rückstand auf den Spitzenreiter wieder.

Power voll ausgespielt

Am Samstagmorgen macht Hesse auf WP2 bei Brauerschwend mit der nächsten Bestzeit klar, dass er voll auf Gesamtsieg programmiert ist. Stölzel kann hier die Power seines 997er Porsche GT3 voll ausspielen und ist nur 0,4 Sekunden langsamer als Hesse, gefolgt von Schuhej und Koch. Stölzel lässt nicht locker und markiert auf WP3 am Storndorfer Berg seine erste Bestzeit und rückt damit in der Gesamtwertung schon auf Rang 2 vor. Sein Rückstand auf Hesse beträgt allerdings schon eine Dreiviertelminute. Schuhej fällt vom zweiten auf den vierten Platz zurück. Karlsson bewegt seinen Audi TT unspektakulär, aber schnell und rangiert auf Gesamtrang 3. Scheller/Suhr aus Fulda liegen mit ihrem Citroen C2 R2 max als schnellste Fronttriebler auf Platz 9 vor Mahr-Graulich/Hartung mit ihremMitsubishi Lancer Evo 9.

Dienst quittiert

Auf WP4 quittieren an Stölzels Porsche aufgrund eines Elektrikproblems beide Benzinpumpen ihren Dienst. Der Sachse kommt im Stehrodrom unter der Brücke zum Stehen und muss fremde Hilfe in Anspruch nehmen, um zum Serviceplatz zu gelangen, was ihm fünf Strafminuten einbringt. Damit fällt er aussichtslos auf Platz 43 zurück.

Hesse fährt wieder eine blitzsaubere Linie und baut seine Führung deutlich aus. 75 Sekunden beträgt nun schon sein Vorsprung vor Karlsson. Koch liegt nur 4,5 Sekunden hinter Karlsson auf Rang 3, gefolgt von Schuhej. Scheller verbessert sich auf Platz 7 und Mahr-Graulich auf Platz 8. Die WP5 ändert auf den vorderen Plätzen nichts.

Stölzel schafft am Storndorfer Berg auf WP6 seine zweite Bestzeit und verbessert sich auf Rang 27. An der Spitze gibt es nichts Neues. Hesse vergrößert seinen Vorsprung kontinuierlich, Koch bleibt auf Tuchfühlung zu Karlsson. Ab Wertungsprüfung 7 spielt sich das Geschehen fast ausschließlich im Stehrodrom ab.

In der WP 7 bleibt Karlsson kurzzeitig stehen, kann dann aber die Fahrt fortsetzen. Das Getriebe spielt nicht mehr richtig mit. Zur nächsten WP tritt er nicht mehr an. Dadurch rücken alle einen Platz nach vorn. Doch auch Koch muss um seinen zweiten Platz bangen. Sobald er den Gasfuß lupft, bläst der C-Kadett dicke blaue Rauchwolken aus dem Auspuff. Schuhejs dritter Platz scheint gesichert.

Er liegt inzwischen fast 40 Sekunden vor dem Thüringer Markenkollegen Ramonat. Janina Depping, Lebensgefährtin von Hesse und ebenfalls auf Mitsubishi Lancer Evo 9, zeigt sich gegenüber dem Vortag stark verbessert. Sie hat Scheller auf Platz 8 verdrängt, während sich Mahr-Graulich auf den sechsten Rang vorgekämpft hat.

Beruhigender Vorsprung

Vor der abschließenden WP9 kann Hesse beruhigt auf seinen fast zweiminütigen Vorsprung schauen. Er geht kein Risiko mehr ein und überlässt Koch die Bestzeit, der wirklich auf der letzten Rille fährt. Allerdings trennen beide gerade einmal 0,4 Sekunden. Damit steht der Gesamtsieg von Hesse/Kunze endgültig fest. Ein schöner Saisonabschluss für das Team, das in diesem Jahr nur zwei Rallyes in Wertung gefahren ist.

Auch Koch/Assmann sind sehr zufrieden mit ihrem zweiten Gesamtrang. Fast wie Sieger fühlen sich die Drittplatzierten Schuhej/Reith, deren größte Sorge war, das Auto unbeschadet bis ins Ziel zu bringen. Seinen Dank drückte das Team durch einen Aufkleber auf der Heckscheibe aus. „Danke Jürgen" stand dort. Gemeint war Jürgen Stehr, der diesen Start erst ermöglichte. Auch Scheller ließ es noch mal so richtig krachen. Er fuhr mit seinem kleinen Citroen die zweitschnellste Zeit auf der letzten WP. Unglaublich! Er landet als bester Frontkratzer auf Gesamtrang 8.

Stölzel kann sich noch bis auf Platz 14 vorarbeiten. Mahr-Graulich kommt auf Rang sechs und gewinnt damit die Gruppe G. Das Feldataler Team Krusch/Schuchmann hatte schon am Freitagabend Pech. Nach einem Reifenplatzer landeten sie auf dem 77. Platz nach WP1. Bis zum Schluss konnten sie sich immerhin bis auf Platz 34 vorarbeiten.

Spitzenposition in DRS eingebüßt

Stölzel, der als Führender in der Deutschen Rallye Serie (DRS) angereist war, büßte durch sein Missgeschick die Spitzenposition ein und muss sich mit Endrang 2 begnügen. Robert Stöber/Thomas Wölfel (Forchheim/Würzburg) wurden durch ihren Klassensieg in Storndorf auch Sieger der DRS, und das mit einem VW Lupo GTI.

Die Tausende von Fans traten zufrieden ihren teilweise sehr langen Heimweg an, denn sie waren fast aus dem gesamten Bundesgebiet angereist. Sie hatten eine kompakte Rallye erlebt. Wo sonst in Deutschland gibt es eine Rallye, bei der drei Viertel der Gesamtstrecke aus Wertungsprüfungen bestehen (96,9 WP-Kilometer bei einer Gesamtstrecke von 133,1 km)?

Sie sahen Rallyesport vom Feinsten, erfreuten sich an den Driftkünsten der orangenen BMW-Truppe vom Hotel Sonnental in der Trierer Gegend, begeisterten sich an den historischen Rallyefahrzeugen, und nicht zuletzt freuten sie sich darüber, dass Publikumsliebling Olaf Dobberkau einen Subaru WRC S5 und Nico Leschhorn einen Peugeot 207 S2000 über die Pisten prügelten.

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