16. November 2013 - Dorfgeschehen

In über 500 Stunden ehrenamtlicher Arbeit entsteht neue Fußgängerbrücke zwischen Storndorf und Vadenrod

Dank an Albert Beier für die geleistete Arbeit

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Die neue Brücke über das Katzenbad

Ende Oktober 2013 wurde die altersschwache Holzbrücke über das Katzenbad, so heißt der Zusammenfluss von Wannbach und Schwalm zwischen Storndorf und Vadenrod, durch eine stabile und langlebige Stahlkonstruktion ersetzt. Die Brücke ist jedoch nicht nur stabil, sondern kann auch durch ihr Design überzeugen, das von Albert Beier aus Storndorf entworfen wurde. Albert Beier hat auch den überwiegenden Teil der Arbeiten geleistet und zwar unentgeltlich, ehrenamtlich, insgesamt etwa 500 Stunden!!!

Die Brücke war schon seit relativ langer Zeit in einem baufälligen Zustand. Anfang 2012 haben die Ortsbeiräte von Storndorf und Vadenrod über die Problematik diskutiert und über Lösungen nachgedacht. Den Verantwortlichen war klar, dass die Verkehrssicherheit an dieser wichtigen und viel genutzten Verbindung zwischen Vadenrod und Storndorf nicht mehr gegeben ist und unverzüglich gehandelt werden muss. Im Zuge einer Sofortmaßnahme wurde die Brücke auf Initiative der beiden Ortsbeiräte von Albert Beier und Klaus Stiehler durch Anbringen von U-Profilen aus Stahl stabilisiert. Gleichzeitig begannen die beiden Ortsbeiräte zusammen mit der Gemeinde Schwalmtal mit den Planungen zum Bau einer neuen Brücke.

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Bild links: U-Profile stabilisierten vorübergehend die alte Holzbrücke.
Bild rechts: Nach dem Abriss der alten Brücke konnte man noch deutlicher als vorher sehen, wie alterschwach und morsch die Balken gewesen sind.

Es darf als Glücksfall bezeichnet werden, dass die Gemeinde Schwalmtal mit Albert Beier einen Handwerker hat, der nicht nur kreativ mit Stahl umgehen kann und in der Lage ist, ein Projekt von Anfang an zu planen und auf den Weg zu bringen, sondern auch bereit ist, sich ehrenamtlich zu engagieren. Als die Verantwortlichen an Albert Beier herangetreten sind, hat er sich sofort bereit erklärt, bei dem Bau der Brücke maßgeblich mitzuwirken.

Bereits vor etwa drei Jahren hat Albert Beier in Verbindung mit der Firma Stehr Baumaschinen eine Brücke geplant. Damals musste in Brauerschwend die marode Brücke über die Musel erneuert werden. Bei dem anstehenden Brückenbau über das Katzenbad griff er auf den Entwurf von 2009/10 zurück. Während er das Design 1:1 übernehmen konnte, mussten Statik und Materialbedarf neu berechnet werden. Schließlich ist die Katzenbadbrücke mit einer Länge von 11,50 m mehr als doppelt so lang wie die Muselbrücke. Kein Wunder also, dass das Bauwerk am Ende mit etwa 3,2 Tonnen ein echtes Schwergewicht wurde.

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madebyalbert: Alberts Markenzeichen

Etwa 500 ehrenamtliche Stunden hat Albert Beier für den Bau der Brücke aufgewendet. Neben vielen Wochenenden opferte er auch eine Woche Urlaub und manchen Feierabend verbrachte er nicht zu Hause, sondern in der Halle seines Arbeitgebers Jürgen Stehr, der das Projekt logistisch unterstützte. Neben der Halle stellte dieser auch alle notwendigen Maschinen und Fahrzeuge kostenlos zur Verfügung. Logistische Unterstützung erhielt Albert auch von der Firma Krug Stahlbau in Romrod, wohin die Brücke mit einem Transporter der Firma Stehr zu einem Zwischenstopp transportiert wurde. Von Romrod aus trat sie dann eine Reise nach Siegen an, wo sie in der Firma Birlenbach feuerverzinkt wurde und so einen dauerhaften Korrosionsschutz erhielt. Auch das Biegen des Handlaufes erfolgte in der Romröder Firma, die die dafür notwendigen Geräte ebenfalls unentgeltlich zur Verfügung stellte.

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Bild links: Fast fertige Brücke in Halle der Firma Stehr Baumaschinen
Bild rechts: Die Brücke ruht auf einem Lager aus elastischem Speziallgummi. So ist gewährleistet, dass sich bei temperaturenbedingten Bewegungen des Stahls keine Schäden ergeben.
 

Pünktlich zum Oktoberfest in der Ideenschmiede von Jürgen Stehr konnte die Brücke der Öffentlichkeit im Beisein der Ortsbeiräte von Storndorf und Vadenrod vorgestellt werden. Allerdings befand sich die Brücke zu diesem Zeitpunkt noch auf dem Gelände der Firma Stehr Baumaschinen. Am 26. November war es dann soweit: Mit einem von Steffen Philippi gelenkten Traktor der Firma Stehr und von der Firma Bohn gestellten Anhänger trat sie die Reise an ihren Bestimmungsort an Schwalm und Wannbach an. Dort stand schon ein Autokran bereit, mit dem die Brücke auf die Fundamente gesetzt wurde, die bereits die alte, hölzerne Brücke getragen hatten. Wie genau Albert Beier gearbeitet hatte zeigte sich in diesem Moment. Ohne nennenswerte Probleme passte sich die neue Brücke an ihrem Platz ein. Bedient wurde der Kran von Walter Steuernagel aus Vadenrod. Tatkräftig angepackt hatten auch Heiko Peppler und Klaus Stiehler. Im Zuge der Arbeiten musste nämlich nicht nur die alte Brücke abgebaut werden, sondern es mussten auch einige morsche und sturmgeschädigte Bäume und Äste entfernt werden, die die Verkehrssicherheit gefährdeten. Nur ganz wenige Äste mussten aus Platzgründen beseitigt werden. Albert Beier koordinierte die Arbeiten vor Ort.

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Bild links: Transport der Brücke vom Gelände der Firma Stehr Baumaschinen zum Bestimmungsort
Bild rechts: Autokran
 

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Bild links: Abbau der alten Brücke.  Bild rechts: Setzen der neuen Brücke.

Das für den Bau notwendige Material wie Stahlträger, Geländer oder Gitterroste wurde von der Storndorfer Firma Weifenbach & Lissberger geliefert. Die Kosten dafür sowie die Kosten für den Autokran und das Verzinken werden von der Gemeinde Schwalmtal getragen.

Bürgermeister Timo Georg betonte bei der Freigabe der Brücke für die Allgemeinheit, dass die Brückenerneuerung die Gemeinde und damit die Allgemeinheit nur 6600 Euro gekostet habe. „Freilich wäre die Belastung für den Steuerzahler wesentlich höher ausgefallen, wenn es nicht engagierte Bürger oder Firmen gäbe, die sich in den Dienst der Gemeinschaft stellen und ehrenamtlich arbeiten oder unentgeltlich logistische Hilfe leisten. Dafür spreche ich allen Beteiligten meinen herzlichen Dank aus", so Georg weiter.

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Freigabe der Brücke für die Allgemeinheit. Von links nach rechts: Heiko Peppler, Jürgen Stehr, Bürgermeister Timo Georg,  Albert Beier, Joachim Lang (Ortsvorsteher Vadenrod). Bild: Albert Beier

Wichtig ist für Bürgermeister Georg auch die Symbolkraft des Bauwerks: „Die Brücke verbindet zwei Ortsteile und ist damit ein Schritt in die richtige Richtung für unsere Gemeinde. Mein Ziel ist es, dass es zwischen allen Ortsteilen der Gemeinde Schwalmtal vernünftige Fuß- und Radwege gibt, denn dies trägt entscheidend dazu bei, dass die Dörfer in unserer Gemeinde näher zusammenrücken und sich besser vernetzen."

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