20. April 2016 - BLICK ZURÜCK: Was geschah vor 20 JAHREN?

Quelle: OZ Alsfeld, 17. April 1996

Von Kindern lernen und staunend einfach einmal „warum" fragen

Zum ersten Mal Frühstück von Frauen für Frauen in Storndorf mit Dekanin Renate Weber

STORNDORF (ww). „Warum?" - Diese Frage war das Thema beim ersten „Frühstück für Frauen" in Storndorf, das von Frauen für Frauen organisiert worden war. Viele waren der Einladung gefolgt, einmal in einer anderen Umgebung und gemeinsam mit vielen anderen das Frühstück einzunehmen, sich an einen schön gedeckten Tisch zu setzen, sich zu unterhalten und auszutauschen, sich an einer musikalischen Darbietung von Ivan Valko (Querflöte) und Reinhard Helm (Klavier) zu erfreuen, um dann dem Vortrag von Dekanin Renate Weber zur Frage „Warum?" zuzuhören.

Kinder nehmen ihre Welt mit allen Sinnen wahr, sie beobachten genau und entdecken so staunend ihre Umwelt. Das Leben eröffne sich für sie: da der Schmetterling auf der Blume, das Blatt, das vom Baum fällt, die Umarmung, das Schmusen, Lachen und Fröhlichsein, aber auch das Haustier, das überfahren wird, Krankheit und Sterben. Das Kind stelle dabei immer wieder die Frage „warum?", so die Dekanin. Durch das stete Wahrnehmen und Fragen komme es dazu, daß das Kind irgendwann eine Ordnung spüre, es erkenne den Kreislauf der Natur und fühle, daß auch der Mensch darin hineinverflochten sei. Eltern würden diese Frage nur allzugut kennen und manchmal darüber stöhnen. Oft jedoch hätten auch die Erwachsenen keine Antwort und stünden den vielen „Warums" des Lebens hilflos gegenüber. Da Erwachsene versuchten, im Leben alles mit dem Verstand und mit Vernunft zu erklären und zu verstehen, hätten sie das staunende „warum" verlernt, so die Dekanin.

Nur wenn jemand von Leid betroffen werde, von Krankheit, vom plötzlichem Tod eines geliebten Menschen oder sonstigem persönlichem Unglück, dann frage der Mensch „warum?". Er verknüpfe dieses „warum?" dann mit der Frage: „Wie kann Gott das zulassen? Wo Ist Gott?". Renate Weber machte an diesem Punkt deutlich, daß man Leid differenzieren müsse. Es gebe Leid, das auf menschliche Schuld und Verantwortungslosigkeit zurückzuführen sei. Sie fragte: „Ist es Gott, der das Gewehr auf unschuldige Kinder hält? - Steuert Gott den Welthandel, so daß die einen in Überfluß leben können und die anderen vor Hunger sterben? - Ist es Gott, der einen Menschen dazu veranlaßt, sich zu Tode zu saufen?" Für all dies Leid sei der Mensch, der ohne Verantwortung vor Gott lebe oder glaube, er könne sich alles erlauben, als grausamer Verursacher zu bezeichnen.

Zum Schluß ermutigte Renate Weber, doch wieder wie Kinder ein staunendes „Warum?" zu fragen, um zu begreifen, für was man noch alles danken kann: „Warum haben wir gesunde Kinder? - Warum dürfen wir hier in Frieden leben? Haben wir uns das verdient?"

Traudl Richtberg dankte der Dekanin mit einem Blumenstrauß und hob hervor, was man auch an den Tischen im Nachgespräch merkte: Bei diesem Thema konnte sich jeder in einer persönlichen Situation seines Lebens angesprochen fühlen. Die gute Resonanz zeige, daß ein solches „Frühstück für Frauen" öfters stattfinden müsse.

Besucherzähler - VCNT

Seitenzugriffe 0

Heute 93

Gestern 174

Woche 705

Monat 267

Insgesamt 14.213

Aktuell sind 154 Gäste und keine Mitglieder online

Kalender

Mai 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
29 30 1 2 3 4 5
6 7 8 9 10 11 12
13 14 15 16 17 18 19
20 21 22 23 24 25 26
27 28 29 30 31 1 2
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.