Zur Geschichte der Synagoge

Zunächst dürfte ein Betsaal in einem der jüdischen Häuser vorhanden gewesen sein. Bereits 1670 wollten die jüdischen Familien eine Synagoge erbauen. Sie hatten von den Ortsherrschaften auch die Erlaubnis bekommen, doch ließ sich der Bau offenbar aus finanziellen Gründen nicht verwirklichen. Einige Zeit später stand offenbar eine Synagoge auf dem früheren Hausplatz von Andreas Meyreiß (1826 genannt). 1830 wurde diese (alte) Synagoge erweitert. Eine neue Synagogenordnung wurde 1845 verabschiedet.

Im Sommer 1885 befand sich die alte Synagoge allerdings in einem baufälligen Zustand. Sie drohte einzustürzen, weswegen die Behörden die Schließung verordneten. Da die Gemeinde mit einem Neubau finanziell überfordert war, bat sie in Spendenaufrufen um auswärtige Unterstützung. U.a. erschien in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Dezember 1885 folgende Anzeige:

spende_fuer_synagogenbau"Aufruf an edler Wohltäter! Durch Verfügung Großherzoglichen Kreisamts Alsfeld ist die hiesige israelitische Gemeinde genötigt, einen förmlichen Umbau, nötigenfalls auch Neubau, der dem Einsturze nahen Synagoge vornehmen zu lassen. Da die meisten der hiesigen Gemeindemitglieder unbemittelt, so ist die hiesige israelitische Gemeinde nicht wohl im Stande, aus eigenen Mitteln die enormen Kosten zur Herstellung des Gotteshauses zu bestreiten. Der unterzeichnete Vorstand richtet deshalb die dringende Bitte an edle Glaubensgenossen und Wohltäter, durch milde Gaben helfen zu wollen. Auch die kleinste Gabe wird uns herzlich willkommen sein. Indem wir allen edlen Gebern im Voraus Dank sagen, sind wir gern bereit, Empfangsanzeige zu erstatten. Storndorf bei Alsfeld in Oberhessen, 8. Dezember 1885. Der israelitische Vorstand: Bär Strauß. Adler. Auch wir sind bereit, Gaben entgegenzunehmen und weiterzubefördern. Die Expedititon des 'Israelit'."

1886 bis 1887 konnte auf den Grundmauern der alten Synagoge eine neue erstellt werden. Da die Synagoge auf "fürstlichem Boden" (im früheren Gebiet der Junker von Storndorf) stand, musste noch bis ins 20. Jahrhundert hinein Grundzins entrichtet werden. Beim Neubau handelte es sich um einen zweigeschossigen Massivbau.

Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Inneneinrichtung der Synagoge durch Nationalsozialisten zerstört. 1939 begann bereits der Umbau zu einem Wohnhaus. Durch mehrfache Umbaumaßnahmen in den folgenden Jahren erinnert heute äußerlich nichts mehr daran, dass es sich um ein früheres jüdisches Gotteshaus handelt.

Adresse/Standort der Synagoge: Alter Alsfelder Weg

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