Magistersteg

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Uriger Steg aus Basaltblöcken und Basaltplatten über den Wannbach

Geographische Koordinaten (WGS 84):

Grad, Minuten, Sekunden: N50° 37' 39.468"  E9° 17' 14.964
Dezimalgrad: N 50.62763°   E 9.28749°
Grad, Dezimalminuten: N50° 37.6578 E9° 17.2494
UTM-Koordinaten (WGS 84): 32 U   N 520334   E 5608457
Daten ohne Gewähr!

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Beschreibung

Nicht weit unterhalb des Waldrandes, an dem der Wannbach in den Wald eintaucht, führt ein einmalig uriger Steg über den Bachlauf. Er besteht aus großen Basaltblöcken und Platten. Heute kennt man ihn als Magistersteg. Namensgeber soll ein früherer Meicheser Pfarrer gewesen sein, der den üblichen akademischen Grad Magister führte und regelmäßig den Steg und den zugehörigen „Allmenröder Pfad" benutzten musste, da er die Allmenröder Kirche als Filiale mit zu versorgen hatte. Gebaut hat er den Übergang nicht. Für die mächtigen Felsplatten hätten seine Kräfte kaum gereicht. Er hat das Jahrhunderte vorher entstandene Werk nur benutzt.

P1020964_smalldscf1307_smallHeute führt ein überregionaler Wanderweg über den Steg (Fürstenweg: Lauterbach - Allmenrod - Thorkuppe  - Magistersteg - Meiches - Totenköppel -  Ulrichstein - Hoherodskopf - Herchenhain - Gedern - Wenings - Bindsachsen - Bingen - Vonhausen - Ronneburg - Langenselbold; Kennzeichen gelbes Kreuz). 

 

 

Geschichtliches

Hetzelshausen

Über das Alter des Magistersteges können nur Vermutungen angestellt werden. Als gesichert gilt, dass sich in der Nähe des Magistersteges ein Ort namens Hetzelshausen befand, der allerdings schon 1427 urkundlich als Wüstung im Gericht Felda erwähnt wird. Die Flur der Wüstung dürfte im Meicheser Walddisrikt Gründel und in den Dirlammer Walddisdrikten "Das Heddelshausen" und "Zu Heddelshausen"  - also auf beiden Seiten des Wannbachs - gelegen haben. Wenige mittelalterliche Scherbenfunde, mehr jedoch heute noch sichtbare Gelängefluren, Kurz- und Langstreifenfluren, Stufenraine, alte Ackerterrassen, teils begrenzt durch Lesesteinwälle und natürliche Felsklippen und um einen Kernflurbereich gruppiert, deuten auf eine ehemals intensive landwirtschaftliche Nutzung hin.

Waldschmiede

Als gesichert gilt ebenfalls, dass sich unweit des Magistersteges im Walddistrikt Gründel eine Waldschmiede befand. In der vom Gründel nach Süden Richtung Martinstrut reichenden Waldzunge liegen oberhalb einer Geländestufe (450m- Isohypse) nämlich zahlreiche Schlackenhalden, die eindeutig belegen, dass an dieser Stelle Eisenerz geschmolzen wurde. Im Bereich der Schlackenhalden fällt eine Nische auf, in der einst Schmelzöfen gestanden haben dürften, die sogenannten Rennöfen. Der Wohnplatz der Waldschmiede lag möglicherweise unterhalb der Anlage am Fuße der Geländestufe. Hier wurde eine rotgebrannte, hochmittelalterliche Gefäßscherbe gefunden.

Kohlenmeiler

Im nordöstlichen Vogelsberg wurde an verschiedenen Stellen nachgewiesen, dass dortige Waldschmieden auf der Flur von wüstgefallenen Ortschaften angelegt wurden. Auch für die Waldschmiede im Gründel nimmt man dies an. Auf Wüstungsfluren wurden deshalb gerne Waldschmieden erichtet, weil der Niederwald, der auf den aufgegebenen Kulturlandflächen emporwuchs, sich besonders gut zur Herstellung der für den Schmelzprozess notwendigen Holzkohle eignete. Die Kohlenmeiler standen in der Regel in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Rennöfen. Eine künstlich eingeebnete Fläche am Fuße des Gründel - dort wo man auch den Wohnplatz vermutet - könnte ein solcher Meilerplatz gewesen sein.

Auch in der Martinstrut weisen Geländespuren auf einen Meilerplatz hin. In der Martinsstrut hat man auch - in der Nähe vom Punkt 455,8 mNN - vier hochmittelalterliche Scherben und geringe Mengen von Kohle und Hüttenlehm gefunden. Wahrscheinlich ist hier der Wüstungsplatz von Hetzelshausen zu suchen und nicht, wie man annehmen könnte, in direkter Nachbarschaft zum Magistersteg. Dort hat man nämlich vergeblich nach Keramik gesucht.

Erzvorkommen

Eventuell wurde der Magistersteg erst angelegt, als Hetzelshausen bereits Wüstung war und die Menschen begannen, Eisen zu produzieren. In dem Wald zwischen Wannbach und Dirlammen findet man die Flurnamen "Seifen", "Mullenseifen" und "Eisenkauten", die Zeugen für eine einstige Eisenerzgewinnung in diesem Raum sind. Dieses Erz musste auf die andere Seite des Wannbaches zu den Rennöfen gebracht werden. Brauchte man dazu den Magistersteg als Brücke? Nimmt man dies an, dann dürfte der Magistersteg in der Zeit um 1450 gebaut worden sein. 

Quellen: 

  • Seel, Karl August: Wüstungskartierungen und Flurformengenese im Riedeselland des nördlichen Vogelsberges. Marburg 1963
  • Mackenthun, G.: Die Wüstungen im Kreis Lauterbach. Diss. Marburg 1948. Lauterbacher Sammlungen Heft 5, 1950.
  • Gemeinde Lautertal (Hrsg.): Wüstung Hetzelshausen. Magistersteg, Waldschmiede, Köhler. Faltblatt.
    www.natpa.de/pdf/12174_download.pdf
     

 

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