Kulturwanderweg "Judenpfade"

Synagogen 01

Ehemalige Synagogen 1. Bild: Feldatal-Kestrich (restauriert), 2. Bild: Alsfeld (dem Naziterror zum Opfer gefallen) *  Quelle:  Vogelsbergtouristik

Judenpfade waren im 18. und 19. Jahrhundert Wege, auf denen jüdische Händler unterwegs waren, sei es als Hausierer,Viehhändler oder Tuchverkäufer auf Märkten. Der Wanderweg „Judenpfad" erinnert  als dezentrales Museum mit vielen Ausstellungstafeln an die Bedeutung der jüdischen Minderheit als Händler und Mittler zwischen den Bauern.

Ausstellungstafel   Grabstein
Links: Infotafel am Judenfriedhof in Storndorf   Rechts: Grabstein auf dem Judenfriedhof Storndorf. Zur Inschrift: Salman, Sohn des KM (wohl Abkürzung für Kalonymus oder Kaufmann), gestorben am 12.06.1805.

Der „Judenpfad" verläuft aber nicht auf den historischen Strecken. Viele sind heute nicht mehr begehbar oder landschaftlich wenig reizvoll. Vielmehr verbindet er Orte, in denen über Jahrhunderte eine jüdische Gemeinde bestand, bis zur Auslöschung durch die Nationalsozialisten.Die Ausstellungstafeln an der Strecke legen einen Schwerpunkt auf die Zeit um die Mitte des 19. Jahrhunderts, als das jüdische Landleben eine Blütezeit erlebte. Orte wie Angenrod oder Grebenau hatten zu dieser Zeit mehr als 40 % jüdische Bewohner. In Kestrich und Storndorf waren es etwa 16 %.Überall waren Juden vom zunftgebundenen Handwerk ausgeschlossen; viele konnten nur mit wenig attraktivem Kleinhandel ihren Lebensunterhalt erwirtschaften. Manche gingen lange Wege, so von Kestrich über 20 Kilometer nach Lauterbach. Erst die Industrialisierung und die rechtliche Gleichstellung in Schritten bis 1871 boten neue Chancen.So erinnern die Ausstellungstafeln an das mühselige Leben in jüdischen Gemeinden zwischen 1820 und 1900. Sie stellen einzelne Personen vor, verweisen auf Ärger mit Behörden und auf Konflikte im Alltag. Unterschiedliche Aspekte jüdischen Lebens aus Kultur, Religion und Wirtschaft zeigen auch die Alten Synagoge Kestrich, das Kulturhaus Ehemalige Synagoge Romrod, die Judaica als Abteilung im Regionalmuseums Alsfeld, die Totenhalle in Alsfeld und die jüdischen Abteilung im Heimatmuseum Kirtorf. Dazu kommen die historischen jüdischen Friedhöfe (z.B. in Storndorf) und einzelne Judenbäder. In Vorbereitung sind weitere Orte als „Abteilungen“ eines "verteilten" Museums.Da der Weg durch eine wunderbare Landschaft mit örtlichen Besonderheiten führt, weisen einige Tafeln auch darauf hin.

Der Judenpfad besteht aus drei Strecken, die sich in Feldatal-Kestrich an der alten Synagoge treffen. Ein weiterer Pfad führt von Kirtorf nach Ober-Gleen. Insgesamt sind ca. 50 Kilometer markiert, an denen 54 Tafeln im DIN A3 Format Interessantes zu Plätzen jüdicher Geschichte erläutern.

Die einzelnen Stränge des Judenpfades Vogelsberg sind:

  • Romrod - Feldatal-Kestrich: 10,6 km

  • Feldatal-Kestrich - Storndorf (über Meiches): 17 km

  • Feldatal-Kestrich - Stumpertenrod: 4 km

  • Stumperstenrod - Urichstein (Westroute): 10 km

  • Stumpertenrod - Ulrichstein (Ostroute): 7,5 km

Rundtour ab Stumpertenrod auf der Westroute vorbei an Ober Seibertenrod, über Eckmannshain, vorbei am Naturdenkmal "Dicke Steine" und auf der Ostroute zurück: 15 km

Die Judenpfade  verlaufen über Wege mit unterschiedlichen Belag. Sie führen über Radwege, Wanderwege und Wald- und Wiesenpfade.Einstiegstellen sind nicht ausgewiesen. Es empfiehlt sich, die Wanderwege als GPX-Datei auf ein GPS-Gerät (Wandernavi / Smart-Phone) zu übertragen.

Downloads

 

Hinweis: Zum Herunterladen der GPX-Dateien rechte Maustaste drücken und "Ziel speichern unter" wählen, bei Smart-Phones langer Druck auf Dateinamen.

 

 

Achtung: Ältere Navis (z.B. Garmin Etrex HCx) können nur 500 Punkte laden. Alle Tracks des Judenpfades haben deutlich mehr als 500 Punkte. Um trotzdem den gesamten Track  verwerten zu können, öffnen Sie die runtergeladene gpx-Datei in einem Programm wie Basecamp, Mapsource oder in QLandkarteGT und benennen Sie den Track von z.B. Judenpfad_stumpertenrod-ulrichstein ostroute um in ACTIVE LOG. Diesen ACTIVE LOG senden Sie via Basecamp (Mapsource, QLandkarteGT) hoch in das Navi.
Auf neuere Navis oder Smart-Phones können die GPX-Dateien direkt übertragen werden.

 

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