09. September 2016 - Ortsgeschehen
Fast verschwunden...
Es gibt Dinge, die vor Jahren noch ganz selbstverständlich zum Alltag dazu gehörten. Doch nach und nach verschwinden sie und manch einer kennt sie schon gar nicht mehr. In regelmäßigen Abständen werden wir diese Dinge aufspüren und aus ihren Verstecken holen...
Die Brotzeit bei der Feldarbeit
In früheren Jahren ein geläufiges Bild - heute sieht man es so gut wie gar nicht mehr.
Die Brotzeit wurde entweder gleich am Morgen mitgenommen oder die Kinder brachten den Arbeitern die Sachen pünktlich zur Essenszeit auf das Feld raus. Der Kaffee wurde, damit er warm blieb, mit der Kanne einfach in Leinentücher eingewickelt und mit dem Brot im Weidenkorb auf das Feld gebracht. Wurst und Speck gab es, wenn überhaupt, nur in kleinen rationierten Portionen. Oftmals wurde einfach etwas "Woschtfett" oder Rahm auf das Brot gestrichen. Natürlich waren die Sachen nicht in irgendwelches Plastik verpackt. Tassen und Kaffeekanne waren aus Emaille und die "Tupperdose" von damals war oftmals aus Aluminium.
Typisches Essensgeschirr aus der damaligen ZeitHeute sind es nur noch wenige Leute im Dorf, die noch ein paar Reihen Kartoffeln draußen haben und die zur Erntezeit mit Familienangehörigen und Bekannten gemeinsam die Kartoffeln ausmachen. Da kann es auch wieder mal vorkommen, dass anschließend auf dem Acker gemeinsam gegessen wird. Wer die Möglichkeit hat, sollte einfach mal wieder so ein tradtionelles Kartoffelausmachen mitmachen. Die Arbeit ist heute bei weitem nicht mehr so anstrengend wie früher. Die meisten besitzen zumindest einen Roder, der die Kartoffeln an die Oberfläche holt. Es macht einfach Spaß nach getaner Arbeit gemütlich auf einer großen Decke zusammen zu sitzen und so Leckereien wie frisches Bauernbrot, Rote Woscht, Saure Gürkchen, gekochte Eier und ein gekühltes Hopfengetränk zu genießen!
Unser letztes Kartoffelausmachen mit gemeinsamer Brotzeit am Acker war in 2014