15. März 2013 - Gemeinde Schwalmtal

An der Sanierung führt kein Weg vorbei

Rathaus muss auf Vordermann gebracht werden – Kosten von 300 000 Euro – Bürgermeister will Alternativen prüfen

Das rund 40 Jahre alte Verwaltungsgebäude muss energetisch saniert werden. Bürgermeister Timo Georg geht von Kosten in Höhe von 300 000 Euro aus. Bevor investiert wird, sollen deshalb Alternativen geprüft werden. Foto: sgs

(sgs). Auch wenn die alten Nachtspeicheröfen Tag und Nacht laufen, selten ist es in den Büros der Schwalmtaler Verwaltung wirklich angenehm warm. Ohne zusätzliche elektrische Heizlüfter geht bei frostigen Außentemperaturen wie in den vergangenen Wochen gar nichts. Es besteht kein Zweifel: Das 40 Jahre alte Verwaltungsgebäude muss dringend energetisch saniert werden. Eine „unpopuläre Maßnahme", weiß Bürgermeister Timo Georg, die noch dazu richtig teuer wird. Auf rund 300 000 Euro wird die Sanierung veranschlagt.

Bestandsaufnahme ernüchternd

Die Bestandsaufnahme im Verwaltungsgebäude an der alten B 254 ist ernüchternd. Das Rathaus, Anfang der 70er Jahre errichtet, ist nie wesentlich saniert worden, macht Bürgermeister Timo Georg im Gespräch mit der OZ deutlich. Zwar ist die Bausubstanz noch in Ordnung, aber das Gebäude befindet sich „äußerlich und energetisch in einem schlechten Zustand", sagt Georg. Dringend erneuert werden muss seiner Meinung nach die Heizung: „Bei 18 Grad Raumtemperatur ist Ende, auch wenn die Öfen durchlaufen." Besonders ärgerlich: Die Elektro-Heizung lässt sich nicht steuern wie eine moderne Heizungsanlage und verbraucht immens viel Strom. Zudem ist die alte Heizung gefährlich, enthalten die Speicheröfen doch zum Teil Asbest. Dieser Werkstoff findet sich auch in den Eternitplatten, mit denen das Dach der Verwaltung gedeckt ist. Gedämmt allerdings ist es nicht, führt Georg weiter aus. Und auch an der Fassade des Gebäudes fehlt eine solche Dämmung.

Heizung, Dach und Fassade sind denn auch die drei wichtigsten Maßnahmen, die in einem Konzept über die energetische Sanierung des Rathauses festgeschrieben sind. Dieses Papier, das Bürgermeister Timo Georg in der jüngsten Gemeindevertretersitzung eingebracht hat, wird jetzt im Hauptausschuss beraten.

• Als Mindestmaßnahme, auch aus arbeitsmedizinischer Sicht, sieht das Konzept die Erneuerung der Heizung an. Als sinnvoll angesehen wird eine Anlage mit Kraft-Wärme-Kopplung, eine gasbetriebene Heizung oder eine Biomasse-Heizung.
• Die Erneuerung des Daches, so Georg weiter, steht in naher Zukunft sowieso an, da dort möglicherweise eine Photovoltaikanlage installiert werden soll.
• Und schließlich werden als Alternative zur kostenintensiven vollständigen Dämmung der Fassade mehrere kleinere Maßnahmen wie Ausmauern der Heizungsnischen oder Austausch der Fenster vorgeschlagen. Abschließend sieht das Konzept noch eine schrittweise Erneuerung der Inneneinrichtung vor.

Alternativen

Das alles wird nicht billig, die „Maximallösung" würde rund 300 000 Euro kosten. Für Georg steht daher fest: „Bevor wir hier investieren, müssen wir Alternativen prüfen." Der Bürgermeister denkt dabei an andere gemeindliche Gebäude wie Dorfgemeinschaftshäuser, die wenig genutzt werden. „Es wäre ein sträflicher Fehler, würden wir hier viel Geld investieren", während andere Liegenschaften leer stehen. Deshalb sollen nun alle Gemeinschaftshäuser unter die Lupe genommen werden. Für eine Umnutzung infrage kämen theoretisch alle, außer Storndorf. Und: „Man muss auch einen Neubau prüfen", gibt Georg zu bedenken. Dabei müsste auch abgeklärt werden, ob das alte Verwaltungsgebäude überhaupt verkauft werden könnte. Einen Neubau allerdings sieht der Bürgermeister allerdings als „die am wenigsten wahrscheinlichste Alternative" an.

Diskutiert werden die verschiedenen Vorschläge in den nächsten Sitzungen des Hauptausschusses. Ob bis zum Herbst und somit zur nächsten Heizperiode bereits eine Entscheidung getroffen ist, steht noch nicht fest.

Quelle: OZ Alsfeld