17. November 2011 - Bürgermeisterwahl 2012

Timo Georg will „offene und ehrliche Politik" betreiben

35-jähriger Kandidat stellte Ziele in gemeinsamer Versammlung von CDU und FWG vor

(sgs). Selber Ort, gleicher Anlass: Wie schon die SPD in der vergangenen Woche wählten auch CDU und FWG das Dorfgemeinschaftshaus Ober-Sorg aus, um ihren Kandidaten für die Bürgermeisterwahl im März 2012 zu präsentieren.

Indes: Während SPD-Mann Jürgen Steuernagel noch in der Mitgliederversammlung am 22. November bestätigt werden muss, hat Timo Georg diesen Schritt bereits hinter sich. In der gemeinsamen Versammlung am Dienstagabend wurde er mit 25 Ja-Stimmen und einer Enthaltung als Kandidat nominiert (die OZ berichtete gestern bereits).

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Will Bürgermeister in Schwalmtal werden: der 35-jährige Timo Georg aus Storndorf (Photo: privat)

Vor der Abstimmung hatten CDU-Vorsitzender Hans-Joachim Kirchheim und FWG-Vorsitzender Michael Schlosser auf das „intensive Auswahlverfahren" im Vorfeld hingewiesen, dem sich mehrere Bewerber gestellt hatten. Schließlich einigten sich die Spitzen von CDU und FWG auf den 35-jährigen Timo Georg, seit der Kommunalwahl Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler. „Wir sind der Ansicht, dieser Kandidat hat die größten Chancen, die Wahl zu gewinnen", unterstrich Kirchheim. Georg sei nicht nur ein „hervorragender Finanzfachmann", er sei im Schwalmtal tief verwurzelt und „verkörpert die Ziele der FWG und CDU", sagte Michael Schlosser. Mit Georg könnten die „Weichen für eine bessere Politik im Schwalmtal" gestellt werden.

CDU-Kreisvorsitzender Ulrich Künz lobte in seinem Grußwort die „richtungsweisende Personalentscheidung", die von der Kreis-CDU mitgetragen werde. Auch wenn Timo Georg nicht der CDU angehöre, so sei man der Überzeugung, „mit diesem kompetenten Kandidaten die größten Chancen" zu haben, sagte Künz. Der dienstälteste Rathauschef Hessens verhehlte nicht, dass auf den neuen Mann in der Schwalmtaler Verwaltung „schwierige Zeiten" zukommen, und nannte als Beispiele die Unterfinanzierung in den öffentlichen Haushalten und die Folgen des demografischen Wandels. Es müssten spezielle Lösungen für den ländlichen Raum gefunden werden „und das geht nur mit einem Kandidaten aus dem bürgerlichen Lager", sagte Künz.

Timo Georg sieht das genauso: Als Bürgermeister will er „vermeintliche Vorgaben nicht blind umsetzen", sondern immer auch „kostengünstige Alternativen" prüfen, um die Belastung für die Bürger überschaubar zu halten. In seiner Vorstellung am Dienstag kündigte er an, die Schwalmtaler in politische Entscheidungen einbinden zu wollen und sie nicht vor vollendete Tatsachen zu stellen. Als Bürgermeister wolle er eine „offene, ehrliche und kompetente Politik" betreiben. Er wolle das dörfliche Leben stärken, die Gesundheitsvorsorge im Schwalmtal sichern, sich für den Erhalt beider Schulstandorte und der beiden Kindergärten einsetzen und ein generationenübergreifendes Zusammenleben fördern. Georg kann sich eine interkommunale Zusammenarbeit vorstellen, allerdings müsse die Gemeinde weiterhin selbstständig bleiben. Weiterer Punkt auf seiner Agenda: Er will den günstigen Standort der Gemeinde zwischen Alsfeld und Lauterbach nutzen, damit sich Gewerbebetriebe ansiedeln.

Fachlich sieht sich Timo Georg für die neue Aufgabe gerüstet: „Meine langjährige berufliche Tätigkeit als Beamter des höheren Dienstes bei der Deutschen Bundesbank und mein betriebswirtschaftliches Studium geben mir das notwendige Fachwissen", sagte der FWG-Mann bei seiner Vorstellung. Zudem wies der zweifache Familienvater darauf hin, dass er zahlreichen Vereinen angehört und seit der Kommunalwahl nicht nur das Amt des Fraktionsvorsitzenden bekleidet, sondern auch Ortsvorsteher in seinem Heimatort Storndorf ist.

Mit seiner Vorstellung konnte Georg die Mitglieder der CDU und der FWG am Dienstag allem Anschein nach überzeugen, denn es wurden aus ihren Reihen keine weiteren Bewerber vorgeschlagen. In geheimer Wahl sprachen die Schwalmtaler Kommunalpolitiker Georg dann eindrucksvoll das Vertrauen aus.