03. Oktober 2011 - Freunde von der Stenn

Bei herrlichem Spätsommerwetter auf Wandertour im Karwendelgebirge

Freundeskreis unternimmt seit fast zwanzig Jahren Touren im deutsch-österreichischen Alpenraum

Der Wettergott meinte es gut mit den neun Wanderern, die sich mit drei PKWs auf den Weg nach Mittenwald gemacht hatten, um von dort aus ihre diesjährige "Herbstwanderung" zu beginnen. Bis auf einen Tag, an dem es etwas bewölkt war, überwog der Sonnenschein.

Bereits seit fast zwanzig Jahren unternimmt eine Gruppe von Männern drei- oder viertätige Wandertouren im deutsch-österreichischen Alpenraum. Es handelt sich um einen festen Kreis, zu dem sich in diesem Jahr noch mit Bernd Schmidt aus Altenburg ein Gast gesellte.

 Karwendel_007_01_small Karwendel_007_02_small

Die Abbildungen zeigen die Wandergruppe vor dem Start in der Nähe der Talstation der Karwendelbahn. Von links: Manfred Steuernagel bzw. Lothar Dymianiw, Arnold Klein, Bernd Schmidt (Altenburg), Arno Müller (Freund von "Enne" Richtberg), Roland Georg, Edgar Geist (Meiches), Wilfried Merschrod, Ernst Richtberg

Während in den vergangenen Jahren Manfred Steuernagel die Touren ausgearbeitet hatte, übernahm diesesmal Arno Müller, der seit der gemeinsamen Bundeswehrzeit mit Ernst Richtberg befreundet ist, diese Aufgabe. Die insgesamt etwa 40 km lange Strecke, auf der über 2000 Höhenmeter bewältigt werden mussten, hatte Müller auf vier Etappen verteilt. Die Schlafplätze in den meisten Alpenhütten sind begrenzt, deshalb musste sich die Gruppe für die drei Übernachtungen jeweils voranmelden.

Viel Komfort darf man auf den Hütten nicht erwarten. Statt Einzelzimmer gibt es Bettenlager, wie sie auf den folgenden Abbildungen zu sehen sind. Auch Duschen und fließendes warmes Wasser sucht man vergebens. 

Karwendel_041_small Karwendel_108_small

"Massenlager" in der Brunnsteinhütte bzw. Hochlandhütte.

Die Touren sind nicht immer einfach zu bewältigen. Viele Höhenmeter müssen überwunden werden und manchmal muss man auch mit schlechtem Wetter kämpfen. Trotzdem und trotz Komfortverzicht freuen sich die Freunde jedes Jahr immer wieder neu auf die Wanderungen in den Alpen. Die gute Fernsicht von den Gipfeln, die Abgeschiedenheit auf den Wegstrecken aber auch die Geselligkeit auf den Hütten entschädigen für die Strapazen. Außerdem bieten sich immer wieder Gelegenheiten, die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt zu beobachten. Immer wieder trifft man auch auf Almen, von denen das Geläut der Kuhglocken schallt und auf denen sich Schafe und Ziegen tummeln.

Karwendel_068_01_small Karwendel_143_01_small Karwendel_145_01_small

Schneehühner, Gemsen, Murmeltier


Die Route

Die Route wurde von Lothar Dymianiw mit einem Wandernavi der Marke Garmin (Etrex Vista HCx) aufgezeichnet und dann als gpx-Datei bei GPSies hochgeladen. Gpies bietet die Möglichkeit, sich die Wandertouren auf unterschiedliche Weise anzusehen. Auf der Kartenansicht findet man oben rechts (neben "Vollbildmodus" und "Mehr ...") ein Register, das die Auswahl unter verschiedenen Karten- und Satellitenansichten anbietet. Detailreich sind "OSM Fahrrad" und "OpenStreetMap".

Außerdem kann man die Tour als GoggleEarth-kml-Datei herunterladen und sich die Route in 3D-Ansicht ansehen. Hinweis: Das Programm GoogleEarth muss installiert sein. 

Interessant ist auch das Höhenprofil, das sich unter der Kartenansicht befindet. Hier ist zu beachten, dass der Abschnitt zwischen Bergstation Karwendelbahn und Hochlandhütte interpoliert wurde, weil durch ein Versehen das Navi nicht eingeschaltet war.


1. Tag: Leiternsteig, Hängebrücke, Brunnsteinsteinhütte

Gleich nach der Anreise machte sich die Gruppe auf die etwas mehr als 6km lange erste Etappe. Von der Talstation der Karwendelbahn aus ging es über den landschaftlich beeindruckenden Leitersteig zur 1.560m hoch gelegenen Brunnsteinsteinhütte, der ersten Übernachtungshütte. Diese Hütte wird vom Deutschen Alpenverein (DAV) bewirtschaftet.

Der Leitersteig hat seinen Namen von einer Passage durch die Sulzeklamm erhalten, die bis 2007 nur über die dort angebrachten Leitern bewältigt werden konnte. Über diese Leitern musste man die Schlucht herunterklettern und auf der anderen Seite wieder hinauf. Die Konstruktion wurde in 2007 bei einem Gewitter fast vollständig weggerissen. Im Mai letzten Jahres wurden die Leitern durch ein spektakuläres Bauwerk ersetzt, nämlich durch eine Hängebrücke, die 51 m lang und bis zu 30 m hoch ist und etwa 6,5 Tonnen wiegt. Diese Brücke ermöglicht eine sichere Überquerung der Sulzeklamm. Gleichzeitig kann man die ohnehin überwältigende Gebirgslandschaft an dieser Stelle nun besonders eindrucksvoll erleben.

Die Hängebrücke über die Sulzeklamm

Karwendel_018_small Karwendel_020_small Karwendel_021_small Karwendel_025_small

 

Karwendel_010_01_smallBlick vom Leiternsteig auf Mittenwald. Im Hintergrund links die 2297 m hohe Obere Wettersteinspitze Karwendel_021_03_smallVor der Brunnsteinhütte am frühen Abend des 1. Tages

links: Blick vom Leiternsteig auf Mittenwald.  Im Hintergrund links die 2297 m hohe Obere Wettersteinspitze. rechts: Vor der Brunnsteinhütte am frühen Abend des 1. Tages

Die Brunnsteinhütte ist eine Alpenvereinshütte des Deutschen Alpenvereins und wurde 1965 von der Sektion Mittenwald erworben. Die Schutzhütte liegt in 1.560 Meter Höhe auf der Westseite der Brunnsteinspitze und hoch über dem Tal der Isar unweit von Scharnitz. Sie befindet sich im westlichsten Teil des Karwendelgebirges im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen nahe der Grenze zu Tirol. Wegen der aussichtsreichen Lage und der reizvollen Tourenmöglichkeiten ist die Brunnsteinhütte ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, aber auch ein guter Stützpunkt für Bergsteiger, die mehrtägige Touren unternehmen wollen. (Quelle: Wikipedia)


2. Tag: Brunnsteinhütte - Heinrich-Noe-Steig - Bergstation Karwendelbahn - Dammkartunnel - Dammkarhütte - Hochlandhütte

Karwendel_030_04_smallKurz vor dem Abmarsch zum Heinrich-Noe-Steig

Kurz vor dem Abmarsch zum Heinrich-Noe-Steig

Gut gelaunt und frisch gestärkt ging es am zweiten Tag über den Heinrich-Noe-Steig und vorbei an der Nördlichen Linderspitze zur Bergstation der Karwendelbahn, von wo aus die Gruppe einen fantastischen Ausblick ins Isartal genießen konnte. Anschließend ging es weiter durch den etwa 400 m langen Dammkartunnel ins Dammkar. Dieser Tunnel ist ein im Jahre 1974 angelegter Skifahrertunnel, der die Bergstation der Karwendelbahn mit der legendären Dammkarabfahrt verbindet.

Karwendel_066_small Karwendel_067_small

Der Dammkartunnel

Nach etwa 7 km erreichte die Gruppe die Dammkarhütte, einer der bekanntesten Hütten im Karwendelgebirge. Die Hütte liegt auf 1650 Metern und wird von April bis September privat  betrieben. Von der Hütte aus bietet sich ein wunderschöner Blick auf Mittenwald.

Karwendel_79_06_small Karwendel_085_small

Auf der Dammkarhütte

Nach einer kurzen Rast ging es das Dammkar hinab bis "Zum Bankerl", wo der Aufstieg zur 1630 m hohen Hochlandhütte wartete. Nach etwa 12-13 km Tagesmarsch und 1000 Höhenmetern hatte man das Etappenziel erreicht.

Die 1909 erbaute Hochlandhütte ist eine Alpenvereinshütte des Deutschen Alpenvereins in 1.623 Meter Höhe unterhalb des Wörners auf einem kleinen Grasabsatz mit Blick zum Estergebirge. Die kleine, urgemütliche Schutzhütte befindet sich somit im bayrischen Teil des Karwendelgebirges hoch über dem Tal der Isar sowie unterhalb von Wörnerspitze und Tiefkarspitze. Wegen der aussichtsreichen Lage und den reizvollen Tourenmöglichkeiten ist die Hütte für Bergsteiger ein ausgezeichneter Stützpunkt bei mehrtägigen Touren, beispielsweise längeren Karwendeldurchquerungen. Darüber hinaus erfreut sich die Hütte zunehmender Beliebtheit auch bei Tagesgästen, die von Mittenwald heraufwandern, einkehren und nach ausgiebiger Rast problemlos am selben Tag wieder absteigen können. (Quelle: Wikipedia)


 3. Tag: Rehbergsteig - Krinner-Kofler-Hütte - Soirenhaus

Etwa 15 km warteten auf die Wanderer. Von der Hochlandhütte ging es über den Rehbergsteig zur 1407 m hoch gelegenen Krinner-Kofler-Hütte, wo man sich bei einem zünftigen Mittagessen stärkte.

Die Hütte - ein ehemaliges Jagdschloss - wurde im Jahre 1920 von der Sektion Mittenwald erworben und in gemeinschaftlicher Arbeit zu einer bewirtschafteten Unterkunft umgebaut. Der heutige  Hüttenname geht auf die beiden ausgezeichneten Mittenwalder Bergsteiger Matthias Krinner, geb. am 8.11.1904 und Hannes Kofler, geb. am 21.2.1908 zurück, die beide am 28.7.1932 an der Aiguille de Dru im Mont-Blanc-Massiv tödlich absürzten. Krinner war Bergführer und Skilehrer. Er gründete die Klettergilde der Sektion Mittenwald und war Mitglied der alpinen Rettungsstelle. Kofler war ebenfalls Skilehrer, von Beruf Geigenbauer und später Maler. (Quelle: http://www.kreiter.info)
 

Karwendel_098_01_small Karwendel_101_01_small

links: Kurz vor dem Abmarsch von der Hochlandhütte rechts: Blick zurück auf die Hochlandhütte

Karwendel_109_01_small Karwendel_115_04_small

links: Auf dem Weg von der Hochlandhütte zur Krinner-Kofler-Hütte rechts: Mittagsrast auf der Krinner-Kofler-Hütte

Die Planung sah vor, den Weg zum Soirenhaus, dem Tagesziel, über die Soirenspitze, den Feldernkopf, und die Schöttelkarspitze zu nehmen, die alle über 2000 m NN liegen. Kurzfristig entschied sich die Gruppe zu einer leichteren Variante.

Karwendel_148_01_small Karwendel_152_01_small

links: Letzter Sattel vor dem Soirenhaus rechts: Wohlverdiente Rast auf dem Sattel

Das Soiernhaus (genauer Oberes Soiernhaus) ist eine Schutzhütte und liegt auf 1.616 m Höhe im bayerischen Teil des Karwendels, genauer der Soierngruppe in einem weiten Talkessel mit den Soiernseen östlich der Schöttelkarspitze. Das Obere Soiernhaus befindet sich im Besitz der DAV-Sektion Hochland und ist Ausgangspunkt für zahlreiche mittlere und längere Touren.

Der Name Soiern entstammt dem althochdeutschen „ze sewe", was so viel wie „beim See" bedeutet. Auf Grund der im Soiernkessel eingebetteten Seen hat man das Gebiet „auf den sewern" genannt, was im Dialekt und über die Jahre hinweg zu dem heutigen Namen Soiern wurde.

Der Name Soiernhaus bezieht sich auf zwei Gebäude, das Obere und das Untere Soiernhaus, die zusammen auch Soiernhäuser genannt werden. Die Soiernhäuser wurden 1866 vom Zimmermeister Schwarzenberger aus Lenggries im Auftrage König Ludwigs II. erbaut, das obere Haus als königliches Jagdhaus und das untere als Pferdestall.[1] 1868 kam Ludwig II. zum ersten Mal selbst in das Jagdhaus. Der König jagte selbst nicht, sondern genoss die Ruhe des Soiernkessels mit seinen beiden Seen. Es heißt, der König habe sich zuweilen bei Vollmond über die Seen rudern lassen.

Die Bediensteten des Königs, die sogenannten Lakaien, hatten die Aufgabe vor dem Eintreffen des Königs, das Jagdhaus für den Aufenthalt des Königs vorzubereiten. Da sie aus diesem Grund vor dem König auf dem Soiernhaus sein mussten, zweigt auf Höhe der Fischbachalm ▼ der Lakaiensteig ab. Wer gutes Schuhwerk hat und trittsicher ist, sollte die landschaftlich schönere Variante über diesen Steig wählen. (Quelle: Wikipedia)


 4. Tag: Lakaeiensteig - Fischbachalm - Krün - Mittenwald - Hotel Post

Über den bereits oben erwähnten Lakaeinsteig erreichte die Gruppe nach etwa 4 km die Fischbachalm.

Karwendel_203_01_small Karwendel_203_02_small

oben: Blick zurück vom Lakaeinsteig auf das Soirenhaus unten: Auf dem Lakaiensteig

Karwendel_203_small Karwendel_204_small

Rast auf der Fischbachalm

Gegen 13.00 Uhr waren die Wanderer in der Ortschaft Krün angekommen, von wo aus es mit dem Bus zurück zum Ausgangspunkt Mittenwald ging. Dort staunte man nicht schlecht, als man auf einem freien Platz einen großen Eishaufen entdeckte. Eis um diese Jahreszeit? Des Rätsels Lösung: Der Eis stammte aus der angrenzenden Eissporthalle.

Traditionell verbringt die Wandergruppe die letzte Nacht in einem guten Hotel mit Wellnessbereich. Die Wahl fiel auf den Gasthof "Zur Post", von wo aus man einen guten Blick auf das Karwendelgebirge und die Kartwendelbahn hatte.

Karwendel_228_01_small Karwendel_236_01_small

links: Eishaufen vor der Eissportarena Mittenwald rechts: Gasthof "Zur Post"

Karwendel_243_01_small

Blick aus dem Hotelfenster auf das Karwendelgebirge


5. Tag: Heimreise

Nach vier erlebnisreichen Tagen trat die Gruppe am Morgen des 5. Tages die Heimreise an. Nach etwa fünf Stunden Autofahrt hatte man Storndorf erreicht.

Karwendel_267_01_small

Auf dem Parkplatz des Gasthofes "Zur Post" kurz vor der Heimmreise

 

Besucherzähler - VCNT

Seitenzugriffe 0

Heute 52

Gestern 257

Woche 575

Monat 2.772

Insgesamt 16.718

Aktuell sind 124 Gäste und keine Mitglieder online

Kalender

Mai 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
29 30 1 2 3 4 5
6 7 8 9 10 11 12
13 14 15 16 17 18 19
20 21 22 23 24 25 26
27 28 29 30 31 1 2
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.